Frischgebackene Eltern können ein Lied davon singen: Mit einem Baby kommt die Nachtruhe stets zu kurz. Häufig finden Säuglinge nicht von alleine in den Schlaf. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät zu Ritualen.
Einschlafen trainieren
Bestimmte Methoden erleichtern Kindern ab einem Alter von etwa sechs Monaten selbstständig einzuschlafen. Sitzt zum Beispiel ein Elternteil neben dem Bett, wirkt dies beruhigend auf das Baby. Im englischen Sprachgebrauch heißt diese Methode „Camping out." Das heißt, Eltern sollen außerhalb des Schlafbereichs, also zum Beispiel am Rand des Bettes „ausharren“, bis das Baby sich entspannt und die Augen schließt. Dann verlassen sie leise und langsam das Kinderzimmer.
Eine weitere Methode nennt sich „Controlled comforting“ (kontrolliertes Beruhigen). Dabei reagieren Eltern zwar auf das Weinen des Kindes, aber dies mit immer länger dauernder Verzögerung. „Ziel ist es, dem Kind genügend Gelegenheit zu geben, sich selbst zu beruhigen und alleine Schlaf zu finden“, erklärt Kinder‐ und Jugendärztin Dr. Monika Niehaus vom BVKJ.
Routine hilft beim Einschlafen
Beide Verhaltensweisen entlasten Mütter und Väter, wenn ihr Baby Einschlafprobleme hat. Dass das Vorgehen keine negativen Folgen für das Kind hat und auch Müttern zu mehr Nachtruhe verhilft, bestätigten australische Forscher. Sie hatten Kinder mit und ohne Schlaftraining von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Mit etwa sieben Monaten sollten Kinder zwischen acht und zwölf Stunden durchschlafen können. „Studien konnten belegen, wie wichtig regelmäßige Einschlafroutinen für kleine Kinder sind – unabhängig von der Methode“, betont Niehaus.