Schwangere aufgepasst!

Listerien auch in veganem Käse

Schwangere gibt veganen Käse in ihren Salat.
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Schwangere sollten auch im Salat besser auf veganen Käse besser verzichten, da dieser Listerien enthalten kann.

Produkte aus Rohmilch können Listerien enthalten. Vegane Ersatzprodukte wie z.B. Käse aus Nussmilch galten bisher als sichere Alternative – vor allem für Schwangere, für die Listerien besonders gefährlich sind. Doch weit gefehlt. Aktuelle Fälle zeigen, dass auch veganer Käse die gefährlichen Keime beherbergen kann.

Bessere Lebensbedingungen als in Kuhmilch

Dass Listerien allgegenwärtig sind und in roher Milch, rohem Fleisch und Fisch und sogar in Obst und Gemüse vorkommen weiß man schon lange. Neu ist, dass sich die Bakterien nicht ausschließlich in tierischen Produkten tummeln. 2023 konnten Wissenschaftler*innen nachweisen, dass Listerien in pflanzenbasierter Milch sogar besser gedeihen als in Kuhmilch, zumindest außerhalb des Kühlschranks.

Für gesunde Menschen ist eine Infektion mit Listerien in der Regel harmlos. Anders sieht das in der Schwangerschaft aus: Infizieren sich werdende Mütter damit, drohen Früh- und Totgeburten. Und auch eine weitere Personengruppe entwickelt bei Listerieninfektionen oft schwere Verläufe. Dazu gehören diejenigen, deren Immunsystem geschwächt ist – z. B. weil sie an einer Autoimmunerkrankung leiden oder immunverändernde Medikamente wie Kortison oder Antirheumatika einnehmen.

Käse von einer Marke verzehrt

Menschen aus Risikogruppen tun also gut daran, potenziell belastete Lebensmittel zu vermeiden. Als sichere Alternative galten bisher pflanzenbasierte Ersatzprodukte. Im Fall von veganem Käse muss man jetzt aber offensichtlich umdenken, wie mehrere akute schwere Infektionen zeigen.

Die Betroffenen hatten halbfeste Käseersatzprodukte auf Basis von Mandel-, Cashew- oder Kokosmilch gegessen und sich dabei mit Listerien infiziert. Die Folgen waren ernst: Vier Schwangere erlitten Fehlgeburten, eine Schwangere erkrankte an einer Sepsis, ein Neugeborenes an Meningitis und eine immunsupprimierte 38-Jährige an einer Meningoenzephalitis. Die isolierten Bakterien waren genetisch nahezu identisch. Nach Befragung der Betroffenen stellte sich heraus, dass sie alle veganen Käse einer Marke verzehrt hatten.

In den USA wurden inzwischen auch Ausbrüche von Salmonelleninfektionen durch veganen Käse beobachtet. Um bakterielle Infektionen zu vermeiden, sollten Schwangere und Immungeschwächte deshalb nicht nur auf Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und abgepackten Salat verzichten, sondern besser auch auf vegane Käseersatzprodukte.

Quelle: Ärzteblatt

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 17:53 Uhr