Viele naschen das Süßholz am liebsten in Form von Lakritze oder Kräuterlikören. Doch die Pflanze kann noch viel mehr: Sie schlägt Erkältungen in die Flucht, hebt die Stimmung und hilft Rauchern die Nikotinsucht zu überwinden. Der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ der Universität Würzburg wählte das Süßholz nun zur Arzneipflanze des Jahres 2012.
Das Süße steckt in der Wurzel
Süßholz ist eine Staudenpflanze, die ursprünglich aus Asien stammt. In Europa kennen die meisten das Süßholz in Form einer klebrigen Süßigkeit: Lakritze. Die Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel verleihen der Lakritze ihren typischen Geschmack. Darunter das so genannte Glycyrrhizin – ein Molekül, das 50mal süßer ist als Rohrzucker.
Als Tee oder zum Kauen
Doch Glycyrrhizin hat noch mehr zu bieten als Süße: Es wirkt antibakteriell und schleimlösend. Schon die alten Ägypter linderten deshalb mit Süßholztee Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Die Mystikerin Hildegard von Bingen empfahl Süßholz zudem als Stimmungsaufheller – es solle das Gemüt milde stimmen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Pflanze längst ein Standardheilmittel. Dort verwendet man sie, um das Herz zu stärken oder Hautunreinheiten zu behandeln. Dem Süßholz wird außerdem antivirale Wirkung nachgesagt. Im ostasiatischen Raum kommt die Wurzel deshalb auch als Arznei bei Leberentzündungen zum Einsatz.
Und auch wer mit dem Rauchen aufhören will, kann von der Pflanze profitieren: Das Kauen auf der Wurzel unterstützt die Nikotinentwöhnung.
Auch bei Süßholz auf die Dosis achten
Doch Vorsicht: Lakritze und Co sollten nur in Maßen verzehrt werden. In großen Mengen bringt das Glycyrrhizin den Mineralstoffhaushalt durcheinander und erhöht den Blutdruck. Für gesunde Menschen liegt der Grenzwert bei einer Tagesdosis von 100 Milligramm Glycyrrhizin. Das entspricht etwa zehn Tassen Süßholztee.