Alkohol, Nikotin und Cannabis – Die Zahl junger Raucher und junger Menschen, die Rauschtrinken praktizieren, geht zurück. Trends und Entwicklungen zum Suchtmittelkonsum dieser Altersgruppe spiegelt die Drogenaffinitätsstudie wider.
Letzte Woche stellte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zentrale Studienergebnisse der repräsentativen Befragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ in Berlin vor. „Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind. Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen. Die auf Prävention ausgerichtete Tabakpolitik der Bundesregierung zeigt Wirkung“, erklärt Mortler.
Raucherquote ist rückläufig
Die Drogenaffinitätsstudie wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen von der BZgA durchgeführt. An der diesjährigen Studie nahmen rund 7.000 Jugendliche zweier Altersgruppen (12 bis 17 und 18 bis 25 Jahren) teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Raucherquote in allen Altersgruppen sank, während die Zahl der Jugendlichen, die in ihrem Leben noch nie Zigaretten geraucht hatten, anstieg.
„Aber wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen: Zum 1. April dieses Jahres haben wir verpflichtende Bildwarnhinweise auf Zigarettenpackungen eingeführt“, berichtet Mortler. „Außerdem brauchen wir ein Verbot der Tabakaußenwerbung. Die Wissenschaft zeigt, dass Tabakwerbeplakate gerade junge Menschen ansprechen.“
Hoher Trend beim Rauschtrinken
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZga, ist ebenfalls mit den Entwicklungen zufrieden. Die rückläufigen Zahlen zum Alkoholkonsum würden bestätigen, dass Präventionsmaßnahmen und Informationsangebote bei jungen Menschen wirken. Zu den Kampagnen gehört beispielsweise ‚Alkohol? Kenn dein Limit‘. „Besorgniserregend ist allerdings die noch immer hohe Zahl junger Menschen, die Rauschtrinken praktizieren“, gibt Dr. Thaiss zu bedenken. Der Trend zum Rauschtrinken geht zwar zurück, ist insgesamt jedoch immer noch zu hoch.
Cannabis als beliebteste Droge
Cannabis ist die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Droge. 9,7 Prozent der Jugendlichen aus der ersten Altersgruppe geben an, schon einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben. In der zweiten Altersgruppe sind es sogar 34,5 Prozent. Mortler sieht den Drogenkonsum mit Besorgnis: „Zudem zeigen die neuen Zahlen, wie verbreitet der Cannabiskonsum unter Jugendlichen ist. Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen!“
Zur Suchtprävention führt die BZgA folgende Kampagnen für Jugendliche und Erwachsene durch:
www.rauchfrei-info.de für Jugendliche
www.null-alkohol-voll-power.de für Jugendliche bis 15 Jahren
www.kenn-dein-limit.info für Jugendliche ab 16 Jahren
www.kenn-dein-limit.de für Erwachsene
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Faktenblatt der Drogenaffinitätsstudie
vollständige Drogenaffinitätsstudie