Sprechtest deutet Schluckstörung an

Komplikationen bei Parkinson

Lies mir ein Märchen vor und ich sag dir, ob du eine beginnende Schluckstörung hast. So lautet das Prinzip der Dissertation von Dr. Wenke Grönheit. Eine Studie der Neurologin legt nahe, dass sich mit einem Sprechtest eine Schluckstörung bei Parkinson frühzeitig erkennen und therapieren lässt.

Schluckstörung mit lebensbedrohlichen Folgen

Drei von vier Menschen mit Parkinson entwickeln eine Schluckstörung. Ihnen droht eine Mangelernährung. Beim Verschlucken können Bakterien in die Luftröhre gelangen und zu einer Lungenentzündung führen – der häufigsten Todesursache bei Parkinson. Ist die Schluckstörung erst einmal erkannt, können die Betroffenen Gegenmaßnahmen einleiten: Getränke andicken, Speisen pürieren, den Kopf beim Schlucken zur Seite drehen.

Aus dem Sprachfluss lesen

Um die Diagnose von Schluckstörungen zu verbessern, eignet sich möglicherweise ein Sprechtest. Dafür fand Dr. Wenke Grönheit Hinweise. Die Neurologin im RUB-Klinikum Knappschaftkrankenhaus Bochum-Langendreer ließ sich von 300 Menschen mit Parkinson Märchen vorlesen und wertete den Sprachfluss der Patienten aus. Dabei stellt sie fest, dass Probanden mit Schluckstörungen leiser sprachen, monotoner redeten und längere Sprechpausen einlegten als Patienten ohne Schluckstörungen.

Ein Sprechtest könnte sich somit gut als Früherkennungsmethode für Schluckbeschwerden eignen. Er ließe sich mit wenig Aufwand regelmäßig durchführen. Weitere Studien sollen hier Klarheit bringen. „Jetzt geht es uns darum, ob und wie die Ergebnisse des Sprechtests mit denen der Schluckuntersuchung übereinstimmen“, kündigt Dr. Grönheit das weitere Vorhaben an.

Autor*innen

Sandra Göbel/Ruhr-Universität Bochum | zuletzt geändert am um 15:10 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.