Levothyroxin

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Auch als L-Thyroxin bekanntes Schilddrüsenhormon. Es ist identisch mit dem körpereigenen Schilddrüsenhormon T4. Schilddrüsenhormone wirken unter anderem auf das Herzkreislaufsystem, den Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel, die Gehirnaktivität und den Verdauungstrakt. Bei einem Mangel an T4 wird Levothyroxin verordnet, damit sich keine gefährliche Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) entwickelt. Das droht zum Beispiel bei einer Hashimoto-Thyreoiditis oder nach einer Schilddrüsenoperation. Ein anderer Grund für die Verordnung von T4 ist eine gutartige Schilddrüsenvergrößerung (Struma).

Anwendung


Das Schilddrüsenhormon wird als Tablette eingenommen, üblicherweise morgens mit einem Glas Wasser auf nüchternen Magen. Der Wirkstoff wird so besser aufgenommen als vor oder nach einer Mahlzeit. Insbesondere sojahaltige Lebensmittel, aber auch Kaffee und Milch beeinträchtigen die Aufnahme aus dem Darm. Daher ist es wichtig, den Einnahmeabstand von mindestens 30 Minuten zur nächsten Mahlzeit einzuhalten.

Risiken und Nebenwirkungen


Levothyroxin ist in der Regel sehr gut verträglich – es ersetzt ja nur ein natürliches Hormon, das der Körper nicht ausreichend selbst produziert. Stimmt die Dosis, gibt es deshalb auch keine Nebenwirkungen. Für den Arzt oder die Ärztin ist es jedoch nicht so einfach, die richtige individuelle Dosis zu bestimmen. Daher sind insbesondere am Anfang der Levothyroxin-Therapie Blutkontrollen alle 2 oder 4 Wochen wichtig, bis sich die Schilddrüsenwerte stabilisieren.
Ist die eingenommene Dosis zu hoch, treten Nebenwirkungen einer Schilddrüsenüberfunktion auf. Am häufigsten sind das Kopfschmerzen, Herzklopfen und Schlaflosigkeit, seltener auch eine Gewichtsabnahme.
Ist die eingenommene Dosis zu niedrig, stellen sich die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion ein. Dazu gehören Müdigkeit, Frieren, Verstopfung, vermehrter Haarausfall und depressive Verstimmungen.

Wechselwirkungen


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten zur Blutverdünnung oder gegen Diabetes mellitus sind Wechselwirkungen möglich. So verringert L-Thyroxin die blutzuckersenkende Wirkung von Metformin und Insulin und verstärkt den blutverdünnenden Effekt von Cumarinen wie Marcumar. Daher ist es unter einer gleichzeitigen Therapie mit Schilddrüsenmedikamenten wichtig, den Blutzuckerspiegel oder die Blutgerinnung ebenfalls zu überwachen. Weitere Medikamente, die zu Wechselwirkungen führen können, sind Ionenaustauscherharze, Antazida, Glukokortikoide, Betablocker, sowie eisen- und kalziumhaltige Präparate.

Autor*innen

Dr. med. Miriam Hagemeyer | zuletzt geändert am um 12:53 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.