Arzneimittel zur Behandlung allergischer Beschwerden wie Schnupfen oder tränender und juckender Augen. Azelastin gehört zur Gruppe der Antihistaminika der 2. Generation. Es blockiert den Entzündungsbotenstoff Histamin, der die allergischen Reaktionen auslöst. Das gelingt, weil Azelastin die Bindungsstellen (Rezeptoren) von Histamin besetzt. Azelastin wirkt, indem man es direkt auf die be-troffenen Schleimhäute gibt: also auf die Bindehaut bei allergischer Bindehautentzündung und auf die Nasenschleimhaut bei Heuschnupfen und anderem allergischen Schnupfen. Sowohl Azelastin-haltige Augentropfen als auch Nasensprays sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Anwendung
Bei allergischen Augenbeschwerden wie Jucken und Tränen geben Sie 2 × täglich 1 Tropfen in jeden Bindehautsack. Dazu heben Sie das untere Augenlid vom Auge ab und tropfen so direkt auf die Bindehaut. Am besten wenden Sie das Mittel morgens und abends an. Ist der Juckreiz sehr stark, dürfen Sie bis zu 4 × täglich tropfen. Kinder dürfen Sie ab einem Alter von 4 Jahren mit Azelastin-Augentropfen behandeln, wenn die Beschwerden nur zu bestimmten Jahreszeiten auftreten. Bei ganzjährigen Beschwerden ist der Wirkstoff erst ab 12 Jahren zugelassen. Die Dosierung bei Kindern entspricht der bei Erwachsenen.
Bei allergischem Schnupfen sprühen Sie 2 × täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch. Kinder ab 6 Jahren erhalten die gleiche Dosis. Jüngere Kinder dürfen das Mittel noch nicht bekommen. Auch das Nasenspray wenden Sie am besten morgens und abends an.
Azelastin-haltige Augentropfen und Nasensprays sollten Sie nicht länger als 6 Wochen anwenden. Bei länger bestehenden Beschwerden setzen Sie das Arzneimittel ab und fragen Sie Ihre Ärzt*in oder Apotheker*in um Rat.
Risiken und Nebenwirkungen
Als häufigste Nebenwirkung machen Antihistaminika unaufmerksam, müde und schläfrig – bei Azelastin und den weiteren Antihistaminika der 2. Generation aber deutlich schwächer als bei den älteren Antihistaminika der 1. Generation. Bei Azelastin sind diese Nebenwirkungen besonders gering, weil das Arzneimittel nur äußerlich angewendet wird. Dadurch gelangt nur wenig Wirkstoff in den Körperkreislauf. Werden Sie trotzdem müde, sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen. Weitere Nebenwirkungen sind:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- gereizte Augen bzw. Nasenschleimhäute (Brennen, Kribbeln, Nasenbluten)
- unangenehmer Geschmack, wenn das Nasenspray über den Rachen in den Mund gelangt
- Übelkeit
- Mundtrockenheit.
Während der Behandlung mit Azelastin-Augentropfen sollten Sie auf weiche Kontaktlinsen verzichten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Wirkstoff in die Linsen einlagert. Dadurch verbleibt Azelastin deutlich länger im Auge und es drohen mehr Nebenwirkungen.
Harte (formstabile) Kontaktlinsen sind unproblematisch. Azelastin wirkt aber besser, wenn Sie die Kontaktlinsen vor dem Tropfen aus dem Auge nehmen und erst nach 15 Minuten wieder einsetzen.
Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.
Quellen:
- Checkliste Arzneimittel A-Z, 7. Aufl.