Pfleger angemessen honorieren

Altenpflege in Deutschland

Alten- und Krankenpfleger werden in Deutschland dringend benötigt. Doch es wird immer schwieriger, junge Menschen für diesen wichtigen und anspruchsvollen Beruf zu begeistern. Das liegt nicht zuletzt am geringen Lohn: Eine aktuelle Studie belegt, dass die regionalen Unterschiede in der Honorierung von Pflege immens sind und Altenpfleger gegenüber den Krankenpflegern stets den Kürzeren ziehen. Staatssekretär Laumann fordert angesichts dieser Zahlen die richtigen Konsequenzen.

Altenpfleger verdienen weniger als Krankenpfleger

Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, hat vor kurzem gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) die Studie "Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient" vorgestellt. Demnach verdienen Krankenpfleger eher gut und Altenpfleger deutlich schlechter.

Eine gemeinsame Ausbildung?

Laumann erläutert: „In den ostdeutschen Bundesländern haben die Fachkräfte der Altenpflege durchschnittlich fast 30 Prozent weniger Einkommen, im Westen rund 18 Prozent. Fachkräfte der Altenpflege verdienen teilweise weniger als ein Krankenpflege-Helfer im Krankenhaus. Diese Lohnschere ist nicht vernünftig zu begründen. Um diesen unhaltbaren Zustand zu beenden, brauchen wir endlich die generalistische Pflegeausbildung. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – dieser Grundsatz muss auch für den Pflegeberuf insgesamt gelten.“

Für die generalistische Pflegeausbildung sprechen laut Laumann zudem fachliche Gründe: In den Krankenhäusern müssen immer mehr pflegebedürftige Menschen behandelt werden, genauso wie in den Altenpflegeeinrichtungen immer mehr schwer kranke Menschen versorgt und betreut werden. Schon heute arbeiten Kranken- und Altenpfleger sowohl in Krankenhäusern als auch in Pflegeeinrichtungen. Mit einem einheitlichen Ausbildungsabschluss könne ein Wechsel zwischen den verschiedenen Einrichtungen künftig wesentlich erleichtert werden.

Autor*innen

12.02.2015 | Sandra Göbel/Bundesministerium für Gesundheit