Diesen Montag gab das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium den Startschuss zum Modellprojekt "Vernetzte Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) mit dem elektronischen Medikationsplan in Rheinland-Pfalz". Ziel der Initiative ist eine bessere Vernetzung von Krankenhäusern, Hausärzten und Apothekern, um unerwünschte Wirkungen, Doppelverordnungen oder Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu vermeiden.
Alles auf einen Klick
Das Projekt sieht vor, dass die behandelnden Ärzte für jeden Krankenhauspatienten einen elektronischen Medikationsplan anlegen, wenn sie aus der Klinik entlassen werden. Dort sind die einzelnen Medikamente, ihre Dosierung und Einnahmehinweise genau vermerkt. Nach der Krankenhausentlassung können Ärzte und Apotheker den Medikationsplan mit wenigen Klicks überprüfen und aktualisieren. Unerwünschte Medikamentenkombinationen oder Wechselwirkungen zwischen einzelnen Arzneimitteln lassen sich somit verhindern.
Der Patient erhält beim Verlassen des Krankenhauses einen schriftlichen Ausdruck des Plans. Beim ersten Arzt- oder Apothekerbesuch erläutern Apotheker und Arzt dem Patienten anhand seines Medikationsplans ausführlich seine Arzneitherapie. Das Risiko für Anwendungsfehler durch den Patienten sinkt dadurch erheblich.
Mehr Sicherheit für Patienten
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler betont: „Ein elektronischer Medikationsplan, wie wir ihn nun erproben, kann maßgeblich zur Sicherheit von Patientinnen und Patienten beitragen. Die Ergebnisse des Modellprojekts werden landes- und bundesweit von großem Nutzen sein.“ Die Initiative wird in den Regionen Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier mit circa 600 Patienten durchgeführt und läuft bis Anfang 2016. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Universitätsmedizin Mainz, der Techniker Krankenkasse, der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz und des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums.