Musik lenkt den Schmerz ab

Mit Kopfhörern gegen den Schmerz

Musik kann beruhigen, doch wirkt sie auch gegen Schmerzen? US-amerikanischen Forschern zufolge ja. Sie fanden heraus, dass konzentriertes Musikhören das Schmerzempfinden lindert – vor allem bei ängstlichen Menschen. 

Mit Musik ablenken

Wenn wir abgelenkt sind, registrieren wir weniger Schmerzen. Forscher der Amerikanischen Schmerzgesellschaft gingen diesem Phänomen nun auf den Grund und prüften genauer welchen Einfluss Musik auf die Schmerzwahrnehmung hat.

Die Studie umfasste 143 gesunde Männer und Frauen verschiedener Altersklassen. Alle Teilnehmer hörten Musikstücke, die Passagen mit falschen Tönen enthielten. Aufgabe der Teilnehmer war es, auf den Rhythmus der Lieder und die abweichenden Töne zu achten. Währenddessen erhielten sie ungefährliche, aber leicht schmerzhafte Stromstöße an den Fingerkuppen. Die Forscher maßen dabei die Pupillenweite und den Hautleitungswiderstand der Teilnehmer. So ermittelten sie, wie stark die Teilnehmer die Schmerzreize wahrnahmen. 

Ängstliche Personen schmerzfreier 

Das Ergebnis war eindeutig: Je konzentrierter die Teilnehmer zuhörten, desto weniger Schmerz spürten sie. Die Wissenschaftler nehmen an, dass das konzentrierte Zuhören mit der Schmerzleitung konkurriert. Denn unser Gehirn ist nur eingeschränkt in der Lage gleichzeitig Schmerzen zu leiten und Melodien zu verfolgen. Deshalb registriert das Gehirn die Schmerzen weniger stark. 

Ferner zeigte die Studie, dass sich ängstliche Teilnehmer von der Musik stärker ablenken ließen als angstfreie. Entsprechend nahm der Schmerz bei ängstlichen Personen besonders deutlich ab. 

Autor*innen

03.01.2012 | Sandra Göbel