Stillen beugt ADHS vor

Was Kinder zappelig macht

Schwangerschaftsdiabetes und Armut begünstigen ADHS bei Kindern. Mediziner der Universität Würzburg haben dies in einer groß angelegten Studie mit mehr als 13.000 Kindern bestätigt.

Armut begünstigt ADHS

Laut einer US-amerikanischen Studie haben Kinder, die aus armen Familien stammen, ein erhöhtes Risiko eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung – kurz ADHS –zu entwickeln. Das Risiko soll ebenfalls steigen, wenn Mütter während der Schwangerschaft Diabetes entwickeln. In dieser Studie testen die Wissenschaftler 212 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren und später ein weiteres Mal im Alter von sechs Jahren.

Wissenschaftler der Uni Würzburg wollten die Ergebnisse mit einer größeren Zahl von Teilnehmern überprüfen. Sie werteten Daten von mehr als 13.000 Kindern und Jugendlichen im Zeitraum von 2003 bis 2006 aus. „Unsere Studie bestätigt auch in einer großen Stichprobe den Zusammenhang zwischen einem geringeren sozioökonomischen Status, dem Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes und ADHS“, erklärt Jochen Schmitt von der Universität Würzburg.

Stillen senkt das Risiko

Die Wissenschaftler machten eine weitere Entdeckung: Wenn Mütter ihre Kinder lange stillten, sinkt deren Risiko für ADHS. Rauchen dagegen erhöht das Risiko. „Präventionsprogramme, die an diesen Punkten ansetzen, könnten dazu beitragen, die Häufigkeit von ADHS zu verringern“, so die Ansicht der Mediziner.

Autor*innen

18.09.2012 | Isabelle Hübler