Kinder, die sich aggressiv verhalten und keine Scheu vor Fremden zeigen, leiden möglicherweise an einer Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung, kurz ADHS. Erste Anzeichen machen sich bereits im Vorschulalter bemerkbar. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.
ADHS erkennen
Um zu erkennen, ob ein Kind unter ADHS leidet, sollten Eltern es aufmerksam beobachten. Zeichen für ADHS sind häufig aggressives Auftreten gegenüber Spielkameraden, Ruhelosigkeit und Furchtlosigkeit in riskanten Situationen.
Weitere Hinweise: Das Kind freundet sich auffallend schnell mit fremden Personen an und entzieht sich Aktivitäten, die mehr als ein oder zwei Minuten Aufmerksamkeit erfordern.
„Es ist wichtig, ADHS früh zu erkennen, um Misserfolge im Bildungsweg so weit wie möglich zu vermeiden oder zumindest zu verringern“, erklärt Klaus Skrodzki vom BVKJ.
Gehirnentwicklung bei Hyperaktiven
Was viele Eltern nicht wissen: ADHS beruht gewöhnlich nicht auf Erziehungsfehlern, sondern hat genetische Ursachen. „Eltern sprechen aus Scham über ihr vermeintliches Versagen als Eltern nicht mit ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber und verhindern so eine frühzeitige Therapie“, meint Skrodzki. Betroffene Eltern sollten sich ausreichend über das Krankheitsbild informieren, um auf die Bedürfnisse und Probleme ihres Nachwuchses optimal einzugehen.