Während schon länger bekannt ist, dass Frauen häufiger von Alzheimer betroffen sind, haben Forscher nun herausgefunden, dass sich auch beim Krankheitsverlauf Unterschiede zwischen den Geschlechtern ergeben. Die Gehirnmasse von Männern schwindet in anderen Bereichen und schneller als bei Frauen.
Alzheimer bei Männern aggressiver
Mehr als eine Million Menschen in Deutschland sind an Alzheimer erkrankt, der häufigsten Form von Demenz, die in erster Linie bei Menschen über dem 65. Lebensjahr auftritt. Zu den wichtigsten Anzeichen gehören schwere Gedächtnisstörungen, Verfolgungswahn, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und Unruhezustände. Die Ursachen für den fortschreitenden geistigen Abbau sind nicht geklärt. Charakteristisch für die Erkrankung ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn.
In einer groß angelegten Studie haben Forscher der Medical University of South Carolina die Gehirnscans von über 100 Alzheimer-Patienten verglichen und festgestellt: Die Gehirnmasse von Männern schwindet deutlich schneller als bei Frauen. Darüber hinaus betrifft der Zellschwund bei Männern und Frauen unterschiedliche Bereiche des Gehirns.
Wichtige Erkenntnis für Behandlung
Da Alzheimer nicht geheilt werden kann, ist es besonders wichtig, die Krankheit zu erforschen und besser zu verstehen. Die Ergebnisse der Forscher können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Durch den ungleichen Verlust von Gehirnmasse reagieren Männer und Frauen vermutlich unterschiedlich auf Medikamente. Wenn zukünftige Medikamentenstudien diese Geschlechterunterschiede berücksichtigen, könnten die Therapien deutlich verbessert werden.