Thrombose-Spritzen sind Fertigspritzen, die den Wirkstoff Heparin enthalten. Sie werden immer dann verschrieben, wenn eine Patient*in weniger mobil ist als sonst und deswegen Thrombosen drohen. Das ist zum Beispiel der Fall nach einer Operation. Die Herausforderung von Thrombose-Spritzen ist, dass die Patient*innen sich die Spritzen selber setzen müssen. Mit der richtigen Anleitung kann aber eigentlich nichts schief gehen.
Wie wende ich Thrombose-Spritzen richtig an?
Vorbereitung
- Legen Sie ein Mittel zur Hautdesinfektion und einen Tupfer oder ein sauberes, trockenes Papiertuch bereit.
- Checken Sie, ob mit der Spritze alles in Ordnung ist: Die Flüssigkeit sollte durchsichtig bis gelblich sein. Befinden sich Flocken in der Spritze, verwenden Sie eine andere Spritze. Kleine Luftblasen in der Spritze sind harmlos.
- Prüfen Sie, ob die Spritze Raumtemperatur hat.
- Waschen Sie sich gründlich die Hände.
- Wählen Sie aus, wo Sie die Spritze setzen möchten. Gespritzt wird in das Fettgewebe der Unterhaut, nicht in den Muskel. Gut geeignet sind Stellen mit viel Unterhautfett, zum Beispiel am Bauch oder seitlich und vorne am Oberschenkel. Halten Sie mindestens 5 cm Abstand zum Bauchnabel.
Handhabung
- Desinfizieren Sie die Hautstelle, in die Sie spritzen möchten. Die Hautstelle sollte trocken sein, bevor Sie die Spritze setzen.
- Manche Spritzen befinden sich in einem Sicherheits-Container: Nehmen Sie die Spritze dann zunächst aus dem Container heraus.
- Manche Thrombose-Spritzen haben einen Nadelschutz - das ist ein oranger Plastiksteg an der Seite der Spritze. Klappen Sie in diesem Fall den Nadelschutz nach unten.
- Drehen Sie den grauen Verschluss der Spritze und ziehen diesen vorsichtig nach vorne hin ab.
- An der Spritze befindet sich ein Tropfen? Klopfen Sie diesen vorsichtig ab – nicht abstreifen oder abwischen.
- Bilden Sie an der desinfizierten Hautstelle mit Daumen und Zeigefinger eine Falte. Heben Sie die Haut dabei sanft an, ohne sie stark zu quetschen.
- Stechen Sie mit der Nadel senkrecht in die Hautfalte.
- Drücken Sie langsam ab, damit sich die Flüssigkeit langsam im Gewebe verteilen kann.
- Warten Sie 10 Sekunden, bevor sie die Hautfalte loslassen und dann die Spritze wieder herausziehen.
- Drücken Sie mit einem sauberen Tupfer oder Papiertuch kurz auf die Einstichstelle – nicht reiben!
- Manche Spritzen haben einen Mechanismus, der die Nadel nach dem Abdrücken in der Spritze versenkt. Dieser Mechanismus wird automatisch ausgelöst.
- Die Spritze hat einen Nadelschutz? Dann drehen Sie die Spritze so, dass der Nadelschutz nach unten zeigt. Drücken Sie die Nadel mit dem nach unten zeigenden Nadelschutz auf eine feste Fläche, bis der Nadelschutz hörbar einrastet.
- Falls vorhanden, legen Sie die Nadel wieder zurück in den Sicherheitscontainer und verschließen diesen. Ansonsten setzen Sie einfach die Schutzkappe wieder auf die Spritze.
- Entsorgen Sie die gebrauchte Nadel im Hausmüll.
Häufige Fehler bei der Anwendung von Thrombose-Spritzen
- Das Spritzen schmerzt: In der Regel verursacht die Spritze nur einen ganz kleinen Pieks. Es kann etwas mehr weh tun, wenn Sie einen kleinen Hautnerv oder ein Blutgefäß erwischen. Spritzen Sie also nicht dort, wo sich bereits Blutgefäße unter der Haut abzeichnen. Spritzen Sie außerdem nicht in Wunden, Narben oder blaue Flecke.
- Nach dem Spritzen entsteht ein blauer Fleck: Kleine blaue Flecken sind ganz normal. Falls der Fleck größer wird oder Schmerzen verursacht, halten Sie Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in.
- Sie haben die Spritze in den Muskel gesetzt: Dann kann es sein, dass die Spritze mehr schmerzt als sonst. Beobachten Sie gut, ob es an der Stelle zu einer Blutung kommt, also ob sich zum Beispiel ein großer Bluterguss bildet oder die Stelle zu schmerzen beginnt.
- Sie spritzen mehrmals in die gleiche Stelle: Wechseln Sie die Hautstelle bei jeder Spritze, um das Gewebe nicht übermäßig zu reizen. Wenn Ihnen die Stellen ausgehen, können Sie auf Bereiche seitlich am unteren Rücken ausweichen – also in dem Bereich um die Hüfte, der viel Unterhautfett hat.
Thrombose-Spritzen bei Kindern und Jugendlichen anwenden
Meist erhalten Kinder erst ab einem Alter von 12 Jahren Thrombose-Spritzen. Weil Sie weniger wiegen als Erwachsene, bekommen Sie oft nicht die ganze Dosis. Ihre Ärzt*in erklärt Ihnen dann genau, wieviel von der Spritze Sie Ihrem Kind verabreichen müssen.
Thrombose-Spritzen richtig lagern
Thrombose-Spritzen müssen Sie in den meisten Fällen bei einer Temperatur unter 25 Grad aufbewahren. In der Regel ist es inzwischen nicht mehr nötig, die Spritzen im Kühlschrank aufzubewahren.