Nasensprays sind Systeme, mit denen sich ein flüssiger Wirkstoff zerstäuben und direkt auf die Nasenschleimhaut aufbringen lässt.
Einige Präparate wirken direkt auf der Nasenschleimhaut, zum Beispiel abschwellende Nasensprays bei Schnupfen. Andere Wirkstoffe sollen über die Nase ins Blut und somit in den ganzen Körper gelangen. Der Wirkstoff wird direkt von den kleinen Blutgefäßen in der Schleimhaut aufgenommen und die Wirkung tritt schnell ein. Ein Beispiel sind Fentanyl-Sprays bei Schmerzattacken. Über die Nasenschleimhaut lassen sich aber nur kleine Mengen Wirkstoff verabreichen.
Wie wende ich Nasensprays richtig an?
Vorbereitung
- Falls Sie viel Sekret in der Nase haben, sollten Sie zunächst gründlich schnäuzen. So stellen Sie sicher, dass der Wirkstoff auch wirklich auf die Schleimhaut gelangt.
- Viele Nasensprays müssen vor der Anwendung für ungefähr 5 Sekunden kräftig geschüttelt werden. So verteilt sich der Wirkstoff in der Flasche optimal. Ob das in Ihrem Fall nötig ist, können Sie auf der Packungsbeilage nachlesen.
- Vor dem ersten Gebrauch führen Sie so viele Pumpstöße aus, bis ein gleichmäßiger Strahl austritt. So gehen Sie sicher, dass bei der Anwendung eine ausreichende Menge Wirkstoff in die Nase gelangt. Beim weiteren Gebrauch ist das nicht nötig.
- Achtung: Es gibt auch Einmal-Nasensprays, zum Beispiel gegen Migräne. In diesem Fall dürfen Sie keine Leerstöße vornehmen. Das Spray funktioniert nur ein einziges Mal – bereits beim ersten Pumpstoß wird die komplette Dosis verbraucht.
Handhabung
- Neigen Sie den Kopf leicht nach vorne.
- Führen Sie den Sprühkopf mit der rechten Hand circa 1 cm ins linke Nasenloch ein. Dabei möglichst die Nasenwände und die Nasenscheidewand nicht berühren.
- Mit der linken Hand halten Sie das rechte Nasenloch zu. Die Hände liegen also über Kreuz. So ist das Nasenspray automatisch optimal positioniert – die Öffnung zeigt jetzt zur äußeren Nasenwand, nicht zur Nasenscheidewand.
- Pumpstoß ausführen. Im besten Fall atmen sie gleichzeitig kräftig ein, dann verteilt sich das Spray am besten.
- Dann die Seiten wechseln: linke Hand mit Nasenspray zum rechten Nasenloch, rechte Hand hält das linke Nasenloch zu.
- Sprühkopf mit einem sauberen Tuch reinigen. Bei unabsichtlichem Kontakt mit der Nase den Sprühkopf am besten desinfizieren.
Aufbewahrung
- Sprühkopf nach der Benutzung immer reinigen – mindestens mit einem sauberen Tuch.
- Sie haben einen Infekt oder haben aus Versehen die Nasenwand mit dem Sprühkopf berührt? Dann desinfizieren Sie den Sprühkopf, um die Keime nicht zu verbreiten.
- Die meisten Nasensprays sind wässrige Lösungen, die schnell verkeimen. Deshalb ist die Haltbarkeit oft kurz und beträgt zum Beispiel nur 2 Wochen. Nach Ablauf der Frist dürfen Sie das Nasenspray nicht mehr verwenden.
- Notieren Sie auf der Flasche, wann Sie das Spray zum ersten Mal verwendet haben. So haben Sie das Ablaufdatum gut im Blick.
Entsorgung
Nasensprays bestehen meist aus Kunststoff und gehören dann in die Gelbe Tonne.
Häufige Fehler bei der Anwendung von Nasenspray
- Die Flüssigkeit läuft von der Nase in den Rachen. Das passiert zum Beispiel, wenn Sie vergessen, den Kopf leicht nach vorne zu beugen. Schlucken Sie die Flüssigkeit nicht ab. Am besten spucken sie die Flüssigkeit aus und spülen den Mund mit Wasser nach.
- Der Sprühkopf berührt die Nasenwände oder die Nasenscheidewand. Reinigen Sie den Sprühkopf mit einem Tuch und desinfizieren Sie den Sprühkopf dann. Das beugt einer Verkeimung vor.
- Teilen des Nasensprays. Durch das Spray können Keime übertragen werden, teilen Sie das Spray deshalb nicht mit einer anderen Person.
Nasenspray bei Kindern anwenden
Manche Kinder lassen sich nur ungern Nasenspray verabreichen. Wenn es auch spielerisch nicht klappt, können Nasentropfen eine Alternative sein. Das Einträufeln empfinden manche Kinder als weniger unangenehm als den plötzlichen Sprühstoß.
Nasenspray richtig lagern
Wie Sie das Nasenspray richtig lagern, hängt vom Wirkstoff ab. Die entsprechende Information finden Sie auf der Packungsbeilage.