Richtige Anwendung von Salben, Cremes und Lotionen

Salben, Cremes und Lotionen sind Medikamente oder Pflegeprodukte zum Auftragen auf die Haut. Manchmal sollen die enthaltenen Wirkstoffe direkt auf die Haut wirken, zum Beispiel um eine Entzündung zu lindern. In anderen Fällen sollen die Wirkstoffe über die Haut ins Blut gelangen. Das ist zum Beispiel bei hormonhaltigen Präparaten der Fall.

Wie wende ich Salben, Cremes und Lotionen richtig an?

  • Vor dem Auftragen des Präparates sollte die Haut sauber sein. Ob die Haut besser trocken oder feucht ist, hängt vom Wirkstoff ab. Kortisonsalben ziehen auf feuchter Haut zum Beispiel schneller ein. Erkundigen Sie sich in der Apotheke oder lesen Sie in der Packungsbeilage nach, was in Ihrem Fall zu tun ist.
  • Bedenken Sie auch, dass die Wirkstoffe einige Zeit brauchen, um einzuziehen. Duschen oder baden Sie also besser, bevor Sie das Präparat auftragen.
  • Lesen Sie auf der Packungsbeilage nach, wie viel von dem Präparat auf die Haut muss und halten Sie sich an die Angabe – viel hilft nicht viel. Bei manchen Präparaten ist auch wichtig, wie groß die Hautstelle ist, auf die das Arzneimittel aufgetragen wird.
  • Tragen Sie das Präparat auf und lassen Sie es einziehen, ohne es abzudecken.
  • Waschen Sie sich die Hände, um den Wirkstoff nicht unabsichtlich auf andere Menschen zu übertragen.
  • Sie verwenden ein Hormonpräparat? Dann sollten Sie die eingecremte Haut mit der Kleidung überdecken. So kommt die Stelle nicht in Kontakt mit der Haut Dritter.
  • Manche Präparate sind schädlich für die Umwelt und sollten nicht ins Abwasser gelangen. Das ist zum Beispiel so bei Diclofenac-Gelen. Wischen Sie ihre Hände also an einem Papiertuch ab, das Sie dann im Hausmüll entsorgen. Erst dann sollten Sie Ihre Hände mit Wasser waschen.

Häufige Fehler bei der Anwendung von Salben, Cremes und Lotionen

  • Pflaster zum Schutz der Kleidung: Es liegt nahe, fetthaltige Präparate abzudecken, um die Kleidung zu schützen. Das ist aber keine gute Idee: Wasserdampf-undurchlässige Abdeckungen verstärken nämlich die Wirkung der Präparate. Bei eigentlich kühlenden Präparaten kann es auch sein, dass ein durchblutungsfördernder Effekt durch die Abdeckung entsteht und die Entzündung sogar noch verstärkt wird.
  • Zu dick auftragen: Präparate zur Anwendung auf der Haut haben eine vorgesehene Wirkstoffkonzentration. Beachten Sie also die Anweisung, wie viel von dem Präparat aufzutragen ist – Sie würden ja auch nicht einfach zwei statt einer Tablette einnehmen.
  • Auf geschädigter Haut auftragen: Manche Präparate sind extra dazu gedacht, geschädigte Haut beim Abheilen zu unterstützen. Bei allen anderen gilt aber: besser auf intakter Haut anwenden. Präparate können auf geschädigter Haut eine stärkere Wirkung haben als vorgesehen.
  • Mehrere Präparate gleichzeitig auftragen: Zwischen dem Auftragen von verschiedenen Präparaten sollte immer ein zeitlicher Abstand eingehalten werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es zu Wechselwirkungen kommt. Falls Sie mehrere Präparate benötigen, sollten Sie in der Apotheke besprechen, wie viel Zeit zwischen dem Auftragen liegen muss.
  • Präparate abwaschen: Es gibt einige wenige Präparate, die nach einer bestimmten Einwirkzeit wieder abgewaschen werden müssen. Für alle anderen gilt, dass das Präparat einfach auf der Haut bleibt.

Salben, Cremes und Lotionen bei Kindern anwenden

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Deswegen ist es wichtig, Präparate für Erwachsene nicht einfach bei Kindern anzuwenden. Weil die Haut dünner ist und mehr Talgdrüsen enthält, werden die Inhaltsstoffe oft viel schneller aufgenommen. Eltern sollten also nur Präparate verwenden, die auch wirklich für Kinder bestimmt sind.

Bei der Anwendung hat es sich bewährt, die Präparate erst auf einen Tupfer oder ein Tuch zu geben und dann aufzutragen. Kinder sollten wissen, dass sie die behandelten Hautstellen in Ruhe lassen sollten, damit die Wirkstoffe nicht versehentlich über die Hände in Mund oder Augen gelangen.

Salben, Cremes und Lotionen richtig lagern

Die meisten Salben, Cremes und Lotionen werden bei Raumtemperatur gelagert. Ist eine kühlere Lagerung nötig, befindet sich dazu ein Hinweis auf der Verpackung. In allen anderen Fällen besteht die Gefahr, dass durch die kühlen Temperaturen Wirkstoffe ausfallen. Das heißt, dass sie sich von der restlichen Zubereitung trennen und sich so die Zusammensetzung verändert. Manchmal entsteht durch Kühlschranktemperaturen auch Kondenswasser. Dann ist die Haltbarkeit gefährdet, weil Keime besser wachsen.

Niemals sollten Salben, Cremes und Lotionen ins Gefrierfach. Denn dann verlieren sie in den meisten Fällen ihre Wirkung.

Autor*innen

Sara Steer | zuletzt geändert am um 11:10 Uhr