Richtige Anwendung von Inhalatoren: Pulverinhalator

Manche Medikamente wirken am besten, wenn man sie einatmet. So gelangen sie direkt an den Ort, an dem sie gebraucht werden: in die Lunge. Möglich ist das zum Beispiel mit einem Pulverinhalator. Dabei liegt der Wirkstoff in Form eines Pulvers vor, das über den Mund in die Lunge gesogen wird. Pulverinhalatoren gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, das Wirkprinzip ist aber immer das gleiche.

Wie wende ich einen Pulverinhalator richtig an?

Vorbereitung

Pulverinhalatoren gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: Manche lassen sich nur einmal auslösen, andere mehrmals und wieder andere kann man sogar wieder auffüllen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Auslösemechanismen, die das Pulver freisetzen: Es gibt Hebel zum Spannen, Drücken oder auch Kapseln zum Anstechen. Andere Inhalatoren geben beim Einatmen die erforderliche Dosis automatisch frei. Lassen Sie sich in der Apotheke oder der Arztpraxis also gut erklären, wie sie das Gerät für die Anwendung vorbereiten.

Anwendung

  • Entfernen Sie die Abdeckung des Pulverinhalators.
  • Atmen sie gut aus. Drehen Sie sich dabei vom Pulverinhalator weg und atmen Sie nicht in den Pulverinhalator hinein.
  • Umfassen Sie mit den Lippen das Mundstück des Inhalators.
  • Atmen Sie tief und kräftig ein.
  • Halten Sie die Luft an. Ansonsten kann es passieren, dass Sie den Wirkstoff direkt wieder ausatmen. Sie sollten die Luft mindestens 5 Sekunden anhalten.
  • Atmen Sie durch die Nase wieder aus.
  • Schließen Sie die Abdeckung des Pulverhinhalators.
  • Das Medikament enthält Kortison? Dann spülen Sie sich den Mund mit Wasser aus oder essen Sie eine Kleinigkeit. So kann sich das Kortison nicht im Mundraum festsetzen und Sie senken das Risiko für einen Mundpilz.

Pulverinhalatoren bei Kindern anwenden

Für kleine Kinder ist ein Pulverinhalator nicht geeignet. Damit das Pulver in der Lunge ankommt, muss tief und kräftig eingeatmet werden – das gelingt kleineren Kindern nicht gut. Dann ist ein Dosieraerosol mit Maske oder Spacer meist die bessere Wahl. In der Regel ist es erst ab einem Alter von 6 Jahren sinnvoll, auf den Pulverinhalator umzusteigen. Das setzt aber voraus, dass man die Anwendung mit dem Kind gut übt. Weil die richtige Technik mit der Zeit oft vergessen wird, sollten Eltern ihrem Kind die richtige Anwendung immer wieder zeigen.

Häufige Fehler bei der Anwendung eines Pulverinhalators

  • In den Pulverinhalator hinein atmen: Das sollten Sie unbedingt vermeiden, denn die Atemluft enthält Feuchtigkeit, die sich im Pulver absetzen kann. Die Gefahr ist groß, dass das Pulver verklumpt.
  • Inkorrektes Laden: In der Regel müssen Sie zunächst eine Dosis des Pulvers freisetzen, bevor sie über das Mundstück einatmen – sonst inhalieren Sie "leer". Das Pulver ist so fein, dass Sie es beim Einatmen nicht fühlen können. Deshalb zeigt meist ein Klicken oder ein anderes Geräusch an, ob eine Dosis freigesetzt wurde. Manche Geräte zählen die enthaltenen Dosen auch sichtbar herunter.
  • Kippen des Inhalators: Nachdem Sie die Dosis Pulver freigesetzt haben, sollten Sie den Inhalator nicht kippen. Es kann sonst Pulver verloren gehen und die eingenommene Dosis ist zu gering.
  • Zu flacher Atemzug: Damit das Pulver wirken kann, muss es auch wirklich bis in die Lunge vordringen. Atmen Sie zu flach, lagert es sich schon auf dem Weg zur Lunge ab. Schaffen Sie keine tiefen Atemzüge, ist vielleicht ein anderes Inhaliersystem besser für Sie geeignet.

Pulverinhalatoren richtig lagern

Feuchtigkeit lässt das Pulver im Inhalator verklumpen. Deswegen sollte man Pulverinhalatoren vor Nässe schützen und nicht in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Badezimmern lagern – es sei denn, der Inhalator befindet sich in einem fest verschlossenen Behältnis. Für einige Pulverinhalatoren gibt es extra Schutzboxen zur Lagerung. Auch Hitze vertragen die Inhalatoren nicht gut. Bewahren Sie den Inhalator also bei Temperaturen unter 25 Grad auf.

Autor*innen

Sara Steer | zuletzt geändert am um 17:55 Uhr