Eukalyptus

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Der Name der Pflanze setzt sich aus dem griechischen Wörtern "eu" für schön, gut und "kalyptos" für verborgen zusammen. Er bezieht sich auf die Blütenknospen, die vor dem Aufbrechen von einem festen Deckel verschlossen und somit verborgen sind. „Globulus“ bedeutet Kugel, Ball, was die Form der geschlossenen Blüten beschreibt.

Der Baum wurde 1792 auf Tasmanien entdeckt und beschrieben. Ehe man den Eikalypton medizinisch verwendete, entdeckte man die austrocknende Wirkung der Pflanzenwurzeln auf den Boden. Das führte dazu, dass man in verschiedenen Ländern Pflanzungen anlegte, um Sümpfe trocken zu legen und damit den malariaverbreitenden Mücken die Vermehrungsgrundlage zu entziehen. Ein deutscher Botaniker erforschte als erster die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten des Baums. Er vermutete, dass das aus den Blättern gewonnen Öl eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung habe, was sich später auch bestätigte.

Die australischen Aborigines benutzen Eukalyptusblätter prophylaktisch gegen Krebserkrankungen. Im 19. Jahrhundert wurden die Blätter vor allem gegen Wechselfieber, Kopfschmerzen, als Tonikum und Antiseptikum eingesetzt. Die Rinde wirkte gegen Fieber, Fäulnis und als krampfstillendes Mittel. Das Öl wurde erst im 19. Jahrhundert in Südfrankreich, Algerien und Kalifornien gewonnen und in den Handel gebracht.

Medizinisch verwendet werden das aus den frischen Blättern und Zweigspitzen gewonnene Öl sowie die getrockneten Blätter.

Wissenschaftlicher Name: Eucalyptus globulus.

Charakteristik

Heimisch ist der Eukalyptus vor allem in Australien und Indonesien. Aber auch in Gebieten Südeuropas, Afrikas, Asiens und Amerikas wird er angebaut.

Das ätherische Eukalyptusöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den frischen Blättern oder Zweigspitzen verschiedener Eukalyptusarten gewonnene.

Eukalyptusblätter sind die getrockneten Folgeblätter älterer Bäume. Die Bäume werden zum Ernten gefällt, die Trocknung erfolgt im Schatten. Die Blätter werden zur Schnitt- oder Pulverdroge weiter verarbeitet .

Anwendungsbereiche

Eukalyptusöl:

Innere Anwendung: Erkältungskrankheiten der Luftwege.

Äußere Anwendung: Erkältungskrankheiten der Luftwege, Muskel- und Gelenkschmerzen bei nichtentzündlichen, rheumatischen Erkrankungen sowie geschädigte Haut, z. B. bei Verbrennungen.

Eukalyptusblätter:

Innere und äußere Anwendung: Erkältungskrankheiten der oberen Luftwege.

Äußere Anwendung: rheumatische Beschwerden

Volksmedizin: innerlich bei Blasenerkrankungen, Asthma, Fieber, Grippe, Keuchhusten, Appetitlosigkeit, Leber- und Gallenleiden sowie Diabetes; auch als Magen- und Darmmittel. Äußerlich bei Wunden, Akne, Pusteln, schlecht heilenden Geschwüren, Stomatits, Zahnfleischbluten und –schmerzen, Rheuma, Neuralgien, Ausfluss und Durchfall.

Dosierung

Eukalyptusöl:

Innere Anwendung: Tagesdosis 0,3 bis 0,6 g Eukalyptusöl.

Öl: 3-6 Tropfen in 150 ml warmes Wasser geben und mehrmals täglich einnehmen.

Inhalation: 2 – 3 Tropfen in kochendes Wasser geben und Dämpfe einatmen.

Äußere Anwendung: Einige Tropfen 20%iges Eukalyptusöl in die erkrankten Hautpartien einmassieren, bei Erkältungskrankheiten auf Brust oder Rücken einreiben. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen halbfeste und flüssige Zubereitung in den betroffenen Bereichen einreiben.

Eukalyptusblätter:

Tee: 4-6 g Droge auf 150 ml, 5–10 Minuten ziehen lassen. Bis zu dreimal täglich eine Tasse trinken.

Eukalyptussirup: Tagesdosis: 2–5 Esslöffel

Eukalyptustinktur: Tagesdosis: 3–9 Gramm.

Eukalyptuspulver: Tagesdosis 4–16 Gramm,über den Tag verteilt alle 3–4 Stunden.

Wirkung und Nebenwirkungen

Bei Überdosierung kann es, besonders bei Kindern, zu schweren Vergiftungen mit Blutdrucksenkung, Kreislaufstörungen, Kollaps und Atemlähmung kommen.

Eukalyptusöl:

Bei entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich und im Bereich der Gallenwege sowie schwere Erkrankungen der Leber sollte auf Eukalyptusöl verzichtet werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern Eukalyptus-Zubereitungen nicht im Bereich des Gesichts aufgetragen.

In einer placebokontrollierten Studie wurde nachgewiesen, dass die Anwendung verschiedener Kombinationen von Eukalyptus- und Pfefferminzöl die muskuläre und mentale Entspannung fördert.

In seltenen Fällen können durch Einatmen von Eukalyptus-Zubereitungen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Bei Inhalation besteht die Gefahr einer akuten Lungenentzündung. Haut und Schleimhäuten können verstärkt gereizt reagieren.

Eukalyptusöl kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen oder abschwächen.

Eukalyptusblätter:

In Tierversuchen wirkte die Droge hustenstillend und konnte den Blutzuckerspiegel senken. Eukalyptusblätter wirken kühlend.

In seltenen Fällen kommt es zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Bei Kleinkindern können asthmaähnliche Anfälle oder Atemstillstand eintreten. Überdosierung ist bei der Blattdroge kaum zu erwarten.

Anwendung in Lebensmittel

Eukalyptusöl wird kommerziell als Aromastoff und gelegentlich zur Herstellung von Eukalyptuslikör verwendet. Aufgrund der positiven Wirkung wird die Pflanze als helfender Inhaltsstoff bestimmter diätischer Lebensmittel oder "Health Food"-Produkte eingesetzt. Produkte mit Eukalyptus sollten immer dunkel und dicht verschlossen gelagert werden.

Sonstige Anwendung

Das Eukalyptusholz ist sehr widerstandsfähig und wird zu Masten, Eisenbahnschwellen, Schiffskielen usw. verarbeitet. Neuerdings ist es in Südeuropa ein Rohstoff für Papiererzeugnisse.

Autor*innen

Th. Brendler, J. Gruenwald, Ch. Jaenicke | zuletzt geändert am um 17:32 Uhr