Beinwell

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Schon der griechische Arzt Dioskurides kannte Beinwell als Heilpflanze gegen Wunden, Geschwüre und Knochenbrüche. Aus dem Griechischen stammt auch der wissenschaftliche Name von Beinwell. „Symphytos“ heißt  „zusammenwachsen, heilen“ und deutet schon an, dass Beinwell vor allem bei gebrochenen Knochen zum Einsatz kam. Auch mittelalterliche Autoren wie Hildegard von Bingen oder Paracelsus kannten die Pflanze als Wundheilmittel. Heute verwendet man die Wurzeln und Blätter des Beinwells bei stumpfen Verletzungen wie Zerrungen oder Verstauchungen sowie Sehnen- und Muskelentzündungen.

Wissenschaftlicher Name: Symphytum officinale.

Charakteristik

Die anspruchslose Pflanze ist in ganz Europa und in Gebieten mit gemäßigtem Klima in Asien verbreitet. Sie bevorzugt feuchte Standorte und wird etwa 80 Zentimeter hoch. Die traubenähnlichen Blüten weisen meist eine intensive dunkelblaue bis violette Farbe auf. Die Wurzeln sind außen schwarz und innen weiß.

Den Einsatz in der Sportmedizin als Pflanzenmus oder Salbe bei Muskel- und Sehnenverletzungen verdankt Beinwell seiner schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung. Eine innerliche Anwendung ist wegen der enthaltenen leberschädigenden Alkaloide nicht empfehlenswert.

Anwendungsbereiche

Äußere Anwendung: bei stumpfen Verletzungen wie Zerrungen, Quetschungen, Prellungen und Verstauchungen sowie Sehnen- und Muskelentzündungen, zur Anregung der Knochenheilung

Dosierung

Tagesdosis:  darf nicht mehr als 100 Mikrogramm Pyrrolizidinalkaloide enthalten
Äußere Anwendung: als Paste oder Umschlag aus zerkleinerter Droge; Fertigpräparate sind meist in Form von Salben erhältlich
Dauer der Anwendung: sollte 4 Wochen nicht überschreiten

Wirkung und Nebenwirkungen

Beinwell enthält Allantoin, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Kieselsäure. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe hat die Pflanze eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide wirken leberschädigend und krebserregend.

Hinweise

Nur äußerlich und nur bei intakter Haut anwenden. Von einer Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten.

Autor*innen

Th. Brendler u. a., A. Schenk u. a., D. Frohne; K. Stegherr | zuletzt geändert am um 17:56 Uhr