Patienteninformation für PERITOL 4MG/1000
1.Was ist PERITOL 4MG/1000 und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
PERITOL 4MG/1000 enthält den Wirkstoff Cyproheptadin, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Antihistaminika und Serotonin-Antagonisten.
Cyproheptadin wird üblicherweise in Salzform als Cyproheptadinhydrochlorid angewendet.
PERITOL 4MG/1000 ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von PERITOL 4MG/1000
- Tabletten enthaltend 4 mg Cyproheptadinhydrochlorid.
Ihr Arzt legt fest, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.PERITOL 4MG/1000 wird angewendet
zur symptomatischen Behandlung der primär erworbenen Kälteurtikaria, wenn nicht-sedierende Antihistaminika nicht ausreichend wirksam oder kontraindiziert sind.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von PERITOL 4MG/1000 beachten?
2.1.PERITOL 4MG/1000 darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- bei Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung,
- bei Engwinkelglaukom,
- bei mechanischen Stenosen im Magen-Darm-Trakt,
- bei akutem Asthmaanfall,
- bei Schwangerschaft,
- in der Stillzeit,
- bei Kindern unter 7 Jahren.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von PERITOL 4MG/1000 ist erforderlich
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie PERITOL 4MG/1000 einnehmen.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie PERITOL 4MG/1000 daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Kinderarzt um Rat.
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
2.2.c) Schwangerschaft
PERITOL 4MG/1000 darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
2.2.d) Stillzeit
PERITOL 4MG/1000 darf in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge!
Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung zentraldämpfender Arzneimittel (u. a. Schlaf- und Schmerzmittel) wird, besonders in Gegenwart von Alkohol, verstärkt. Die gleichzeitige Einnahme von Monoaminooxidase-Hemmstoffen verstärkt die parasympatholytischen Wirkungen von PERITOL 4MG/1000 (u. a. Hemmung der Speichelabsonderung). Bei gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva kann es zur Harnretention (Harnverhaltung) und Glaukomauslösung kommen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für kurze Zeit vorher angewendete Arzneimittel gelten können.
2.4.Woran ist bei Einnahme von PERITOL 4MG/1000 zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Trinken Sie während der Behandlung mit PERITOL 4MG/1000 keinen Alkohol, da hierdurch das Risiko für Nebenwirkungen erhöht werden kann.
3.Wie ist PERITOL 4MG/1000 einzunehmen?
Nehmen Sie PERITOL 4MG/1000 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Die Einnahme von PERITOL 4MG/1000 sollte zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) nach den Mahlzeiten erfolgen; die Tabletten sollten unzerkaut geschluckt und nicht im Liegen eingenommen werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Kinder von 7 bis 14 Jahre (ca. 20 bis 48 kg)
Dosierung: 2- bis 3-mal 1 Tablette (entsprechend 2- bis 3-mal 4 mg Cyproheptadinhydrochlorid).
Maximale Tagesgesamt-Dosis: max. 3 Tabletten pro Tag (entsprechend 12 mg Cyproheptadinhydrochlorid).
3.2.b) Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene
Dosierung: 3 bis 4-mal 1 bis 2 Tabletten (entsprechend 3 bis 4-mal 4 bis 8 mg Cyproheptadinhydrochlorid).
Maximale Tagesgesamt-Dosis: max. 8 Tabletten pro Tag (entsprechend 32 mg Cyproheptadinhydrochlorid).
3.3.Wenn Sie eine größere Menge PERITOL 4MG/1000 eingenommen haben, als Sie sollten
Eine Überdosierung von Antiallergika kann, insbesondere bei Kindern, zu Halluzinationen, zentralnervösen Depressionen, Konvulsionen und zum Tod führen. Antiallergika können die Aufmerksamkeit vermindern; dagegen können sie, insbesondere bei Kindern, gelegentlich auch zu Erregungszuständen führen. Besteht der Verdacht, dass ein Patient - insbesondere ein Kind - mehr als die empfohlene Höchstdosierung eingenommen hat, sollte man ihn erbrechen lassen und unverzüglich zum Arzt bzw. in ein Krankenhaus bringen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von PERITOL 4MG/1000 vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit PERITOL 4MG/1000 abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt.
Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann PERITOL 4MG/1000 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Mögliche Nebenwirkungen
Schläfrigkeit, Benommenheit (meist nur während der ersten 3 bis 4 Tage der Einnahme), Koordinationsstörungen, Unruhe, Aufregung, Reizbarkeit, Muskelzucken, Schlaflosigkeit, Euphorie, Halluzinationen und andere zentralnervöse Störungen, Hautreaktionen, fotosensibilisierung, Schwitzen, Sehstörungen, Glaukomauslösung, Schwindel, Ohrgeräusche, Magen-Darm-Störungen, Harnabflussstörungen, Vorverlegung der Regelblutung, Trockenheit von Mund- und Nasenbereich, Erschöpfung, Frösteln, Kopfschmerzen.
4.1.b) Sehr selten
Blutbildveränderungen
Wegen der appetitsteigernden Wirkung von Peritol kommt es häufig zu einer Gewichtszunahme.
4.2. Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Meldung von Nebenwirkungen: Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist PERITOL 4MG/1000 aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blisterstreifen und dem Umkarton nach "Verwendbar bis:" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
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