Patienteninformation für "Benazepril“
1.Was ist "Benazepril“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Benazepril“ enthält den Wirkstoff Benazepril, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer).
Diese Arzneimittel führen zur Entspannung und Erweiterung der Blutgefäße. Dadurch senken sie den Blutdruck und führen zur Verbesserung der Herzleistung, das Blut in die anderen Körperbereiche zu pumpen.
Benazepril wird üblicherweise in Salzform als Benazeprilhydrochlorid angewendet.
Benazepril ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Benazepril gibt es üblicherweise als
- Filmtabletten enthaltend 5 mg, 10 mg und 20 mg Benazeprilhydrochlorid.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Benazepril wird angewendet bei
1.3.a) Erwachsenen
- Bluthochdruck (Hypertonie),
- einer Erkrankung, bei der das Herz nicht ausreichend Blut in den Körper pumpen kann (kongestive Herzinsuffizienz).
In Fällen von schwerer Herzleistungsschwäche wird Benazepril in Kombination mit “Wassertabletten“ (Diuretika) und Digoxin (herzwirksamen Glykosiden) angewendet.
1.3.b) Kindern
- Bluthochdruck (Hypertonie).
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Benazepril“ beachten?
2.1."Benazepril“ darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen den Wirkstoff Benazeprilhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile sind,
- wenn Sie allergisch gegen einen anderen ACE-Hemmer (z.B. Enalapril, Lisinopril, Ramipril) sind,
- wenn Sie in der Vergangenheit jemals an einer schweren Reaktion mit Anschwellung von Haut und Schleimhaut, besonders im Gesicht- Mund- und Rachenbereich gelitten haben(Angioödem) infolge einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder ohne jegliche Arzneimittelbehandlung (hereditäres Angioödem),
- wenn Ihre Nierenarterien verengt sind (bilaterale renale Arterienstenose),
- wenn Sie eine Nierentransplantation erhalten haben,
- wenn Ihre Herzklappen verengt sind (Aorten- oder Mitralklappenstenose), eine Erkrankung, die den Ausfluss des Blutes aus dem Herzen behindert,
- wenn Ihr Herzmuskel ungewöhnlich stark verdickt ist (hypertrophe Kardiomyopathie),
- wenn Ihr Körper zu viel Aldosteron produziert, ein Hormon, das den Blutdruck erhöht (primärer Hyperaldosteronismus),
- während der letzten 6 Monate einer Schwangerschaft. (Es wird empfohlen, Benazepril auch in der frühen Phase der Schwangerschaft nicht anzuwenden, siehe Abschnitt 2. "Schwangerschaft und Stillzeit“).
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Benazepril“ ist erforderlich
Ihr Arzt wird Sie besonders sorgfältig überwachen, wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen oder Beschwerden leiden:
- Kollagenerkrankung mit Gefäßbeteiligung (eine systemische Autoimmunerkrankung, z.B. systemischer Lupus erythematodes)
- Durchfallerkrankung (Diarrhö)
- Erbrechen
- schwerer Renin-abhängiger Bluthochdruck (eine besondere Form des Bluthochdrucks)
- verminderter Blutfluss zum Herzen (Ischämie, z.B. koronare Herzerkrankung oder Angina Pectoris)
- verminderter Blutfluss zum Gehirn (zerebrovaskuläre Erkrankung)
- schwere Herzinsuffizienz
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Verengung der Nierenarterien (renale Arterienstenose)
- sehr hoher Blutdruck
- vermindertes Blutvolumen
- Dehydration (übermäßiger Verlust von Körperwasser)
Ihr Arzt wird Sie besonders sorgfältig überwachen, falls bei Ihnen eine der folgenden Behandlungen angewendet wird:
- "Wassertabletten“ (Diuretika, Arzneimittel, die die Wassermenge, die von Ihnen im Urin ausgeschieden wird, erhöht)
- salzarme Ernährung.
- Niedriger Blutdruck
Wenn Ihr Blutdruck zu stark abfällt, sollten Sie sich hinlegen. Wenn dieser Zustand andauert, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
- Dialyse/ Cholesteroldialyse (LDL Apharese)
"Benazepril“ kann allergische (anaphylaktische) Reaktionen bei Patienten unter einem speziellen Dialyseverfahren hervorrufen.
- Desensibilisierung mit Insektengift
Wenn Sie sich momentan einer Desensibilisierungs-Therapie mit Insektengift unterziehen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, da über lebensbedrohliche allergische Reaktionen berichtet wurde.
- Infektionen
Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bei sich bemerken (z.B. örtlich begrenzte Hautrötung, Hitze, Schwellung und Schmerzen).
- Proteinurie
Erhöhte Spiegel von Eiweiß im Urin (Proteinurie) können während der Behandlung mit "Benazepril“ auftreten, besonders, wenn Sie Nierenprobleme haben oder falls Sie relativ hohe Dosen dieses Arzneimittels einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
- Lebererkrankungen
Wenn Sie eine Gelbsucht entwickeln (Gelbfärbung der Haut und des Weißes im Auge) oder eine Leberentzündung (Hepatitis), sollten Sie die Einnahme von "Benazepril“ beenden und sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
- Ethnische Unterschiede
Wie bei anderen ACE-Hemmern, kann es sein, dass "Benazepril“ bei dunkelhäutigen Patienten weniger wirksam ist. Diese Patienten haben auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen (Angioödeme, siehe Abschnitt 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?“)
- Operationen/Anästhesie
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt vor jeder Operation mit, dass Sie mit "Benazepril“ behandelt werden, da Ihr Blutdruck während einer Operation abfallen kann.
- Diabetes
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Diabetes haben und mit Antidiabetika zum Einnehmen oder mit Insulin behandelt werden. Ihre Blutzuckerwerte sollten engmaschig überwacht werden.
- Husten
Während der Behandlung mit ACE-Hemmern wurde über das Auftreten von Husten berichtet. Üblicherweise wird der Husten als nicht produktiv (Reizhusten), anhaltend und nach dem Absetzen der Behandlung rückgängig beschrieben.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Es liegen keine Daten zur Langzeittherapie bei pädiatrischen Patienten vor.
2.2.b) Ältere Patienten
Ihr Arzt wird Sie sorgfältig auf einen Abfall des Blutdrucks hin überwachen, wenn Sie älter als 65 Jahre alt sind.
2.2.c) Schwangerschaft
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, "Benazepril“ vor einer Schwangerschaft bzw. so bald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes Arzneimittel empfehlen.
Die Anwendung von "Benazepril“ in der frühen Schwangerschaft wird nicht empfohlen und "Benazepril“ darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von "Benazepril“ in diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann.
2.2.d) Stillzeit
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Das Stillen von Neugeborenen (in den ersten Wochen nach der Geburt) und besonders von Frühgeburten wird nicht empfohlen, wenn Sie "Benazepril“ einnehmen.
Bei älteren Säuglingen sollte der Arzt Sie über Nutzen und mögliche Schäden der Anwendung von "Benazepril“ in der Stillzeit im Vergleich zu Behandlungsalternativen aufklären.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Wenn Sie Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen wollen, sollten Sie bedenken, dass Schwindel oder Müdigkeit gelegentlich auftreten können. Falls Sie davon betroffen sind, sollten Sie nicht Autofahren und keine Maschinen bedienen.
2.3.Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor Kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um pflanzliche Arzneimittel, "health food“ (Gesundheitskost), Nahrungsergänzungsmittel oder nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von folgenden Medikamenten mit "Benazepril“ kann das Risiko von Blutbildveränderungen steigern (hämatologische Reaktionen). Ihr Arzt wird Sie während der Behandlung mit "Benazepril“ besonders engmaschig überwachen, wenn Sie bereits eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Allopurinol (zur Behandlung hoher Harnsäurespiegel im Blut und Gicht).
- Procainamid (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen).
- Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Zytostatika).
- Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (immunsuppressive Stoffe), die eingesetzt werden, um die Abstoßung von transplantierten Organen zu verhindern, oder zur Behandlung von allergischen oder entzündlichen Erkrankungen, z.B. Autoimmunerkrankungen und Asthma.
- Arzneimittel, die zur Behandlung von Entzündungen angewendet werden (Kortikosteroide zum Einnehmen).
- Andere Arzneimittel, die das Blutbild verändern können.
Sie sollten Ihren Arzt auch informieren, wenn Sie bereits eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (antihypertensive Arzneimittel).
- "Wassertabletten“ (Diuretika): Die Gefahr des Auftretens eines niedrigen Blutdrucks ist größer bei Patienten, die entwässert (dehydriert) sind und/oder niedrige Blutspiegel der Salze im Körper haben (z.B. bei natriumreduzierter Diät). Bei einigen Patienten könnte es erforderlich sein, die Behandlung mit "Wassertabletten“ zu beenden. Bitte fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (tricyclische Antidepressiva).
- Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen (Antipsychotika):
Halluzinationen und Veränderungen der Gedanken, Gefühle und des Verhaltens, z.B. Schizophrenie.
- Anästhetika.
- Arzneimittel, die die Blutgefäße erweitern (Vasodilatoren), z.B. Glyceroltrinitrat (zur Behandlung von Angina Pectoris) und andere Nitrathaltige Arzneimittel.
- Arzneimittel mit einer anregenden Wirkung auf den Sympathikus, die den Blutdruck steigern (Sympathomimetika).
- Schmerzmittel (nicht steroidale entzündungshemmende Wirkstoffe): Es könnte zu einer Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung mit Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
- Kalium: Kalium-sparende "Wassertabletten“ (Diuretika wie Spironolacton, Triamteren, Amilorid, Eplerenon), Kalium-Ergänzungsmittel oder Kaliumhaltige Salzersatzpräparate: Es kann ein deutlicher Anstieg des Kaliumspiegels im Blut auftreten, besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Der Kaliumgehalt im Blut sollte regelmäßig von Ihrem Arzt überprüft werden.
- Heparin (ein Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung): Es besteht ein erhöhtes Risiko für den Anstieg der Kaliumwerte im Blut.
- Lithium (zur Behandlung von bipolaren Störungen): Umkehrbare (reversible) Anstiege des Lithiumspiegels im Blut können auftreten, dies kann die unerwünschten Wirkungen von Lithium auf Herz und Nervenzellen verstärken.
- Antidiabetika: Insulin und Antidiabetika zum Einnehmen: Der Blutzuckerspiegel kann zu stark abgesenkt werden (Hypoglykämie), besonders bei Beginn der Behandlung oder falls Sie Probleme mit Ihren Nieren haben.
- injizierbares Gold (Natriumaurothiomalat): Nitritoide Reaktionen (Symptome beinhalten Gesichtsrötung, Übelkeit, Erbrechen und niedrigen Blutdruck) wurden selten beobachtet.
Die Anwendung von ACE-Hemmern (z.B. "Benazepril“) in Kombination mit Aliskiren wird nicht empfohlen.
2.4.Woran ist bei Einnahme von "Benazepril“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Kochsalz (Natriumchlorid) kann die Wirkung von "Benazepril“ verringern, dadurch kann Ihr Blutdruck ansteigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Steuerung der Salzmenge in Ihrer Ernährung.
Alkohol kann die Wirkung von "Benazepril“ verstärken und "Benazepril“ kann die Wirkung von Alkohol verstärken. Daran sollten Sie immer denken, wenn Sie während Ihrer Behandlung mit "Benazepril“ Alkohol trinken wollen.
3.Wie ist "Benazepril“ einzunehmen?
Nehmen Sie "Benazepril“ immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Sie können die Filmtabletten zum Essen einnehmen oder ohne eine Mahlzeit.
Die angegebene Tagesmenge wird in der Regel morgens auf einmal eingenommen, kann aber auch auf 2 Einzelgaben (morgens und abends) verteilt werden. Nehmen Sie die Tabletten bitte mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von "Benazepril“ zu stark oder zu schwach ist. Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Erwachsene
3.2.a.1.Patienten mit Bluthochdruck
10 bis 20 mg Benazeprilhydrochlorid pro Tag, entweder als Einzel-Dosis morgens oder aufgeteilt in 2 Dosen morgens und abends.
Die maximale tägliche Dosis beträgt 40 mg Benazeprilhydrochlorid.
3.2.a.2.Patienten mit Herzleistungsschwäche
Sie sollten mit 2,5 mg Benazeprilhydrochlorid 1-mal täglich morgens die Behandlung beginnen. Bei Bedarf kann die Dosis nach 2 bis 4 Wochen auf 5 mg Benazeprilhydrochlorid täglich erhöht werden. Diese Dosis kann entweder morgens eingenommen werden oder in 2 Dosen aufgeteilt werden (jeweils 2,5 mg Benazeprilhydrochlorid morgens und abends).
Die maximale Tages-Dosis beträgt 20 mg Benazeprilhydrochlorid.
3.2.a.3.Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Unter bestimmten Bedingungen (wenn die Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/min beträgt) wird Ihr Arzt die Dosis reduzieren. In diesem Fall sollten Sie nicht mehr als 10 mg Benazeprilhydrochlorid pro Tag einnehmen.
3.2.b) Kinder über 7 Jahre (Körpergewicht < 25 kg) und Jugendliche
3.2.b.1.Bluthochdruck
Die übliche Anfangs-Dosis bei Hypertonie beträgt 0,2 mg/kg (bis zu einer Höchst-Dosis von 10 mg/Tag). Die Höchst-Dosis: 0,6 mg/kg (eine maximale Tages-Dosis von 40 mg).
Kinder, die keine Tabletten schlucken können, oder für die die berechnete Dosis (mg/kg) nicht mit den verfügbaren Tablettenstärken übereinstimmt, sollten keine Benazepril-Tabletten erhalten.
3.2.b.2.Herzinsuffizienz
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern mit kongestiver Herzinsuffizienz wurde nicht bestätigt.
3.2.c) Ältere Patienten
Die übliche Anfangs-Dosis bei Hypertonie beträgt 5 mg 1-mal täglich und kann bis auf 10 mg erhöht werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Benazepril“ eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie versehentlich zu viele Filmtabletten eingenommen haben wenden Sie sich sofort an einen Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses. Die Symptome einer Überdosierung beinhalten niedrigen Blutdruck, Schock, Bewusstlosigkeit, verlangsamter Herzschlag, Veränderungen im Salzhaushalt (Elekrolytstörungen), Flüssigkeitsmangel und Nierenversagen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Benazepril“ vergessen haben
Machen Sie sich keine Sorgen. Lassen Sie einfach die Dosis komplett aus und nehmen Sie die nächste Dosis zum üblichen Zeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, um die vergessene Dosis auszugleichen.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Benazepril“ abgebrochen wird
Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit "Benazepril“ nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt! Bei Patienten mit Bluthochdruck kann der Blutdruck erneut ansteigen, und bei Patienten mit Herzleistungsschwäche können die Symptome wieder auftreten.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Benazepril“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Die nachfolgend genannte bedeutsame Nebenwirkung erfordert sofortigen Handlungsbedarf, wenn Sie betroffen sind: Allergische Reaktion, die ein Anschwellen von Lippen, Zunge und Rachen verursacht (Angioödem), was zu starken Problemen beim Atmen führen kann. Dies ist eine seltene Reaktion, die schwerwiegend sein kann, falls sie bei Ihnen auftritt. Wenn die Nebenwirkung bei Ihnen auftritt, sollten Sie die Einnahme von "Benazepril“ beenden und sofort Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Über folgende Nebenwirkungen wurde berichtet:
4.1.a) Häufig
Starker Blutdruckabfall (Schwindelgefühl und Benommenheit), z.B. beim Aufstehen/Lagewechsel (orthostatische Hypotonie), insbesondere bei Hochrisiko-Patienten. Sie sollten sich hinlegen, wenn Ihr Blutdruck zu stark sinkt. Falls diese Beschwerden andauern sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Schwindel, Ohnmacht/Bewusstseinsverlust (Synkope), beeinträchtigtes Sehvermögen, Nierenfunktionsstörungen, trockener und anhaltender Husten- nach Beendigung der Behandlung spontan rückgängig, Entzündung der Atemwege (Bronchtis), Übelkeit (Nausea), Bauchschmerzen, Verdauungsstörung, Magen- und Darmstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit (Fatique), Gleichgewichtsstörungen, Schlaflosigkeit (Somnolenz), Teilnahmslosigkeit (Apathie), Abfall der Anzahl der roten Blutkörperchen (Hämoglobin, Hämatokrit), der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten), Herzklopfen (Palpitationen), Rötung der Haut, Hitzegefühl (Flush), erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut (fotosensibilisierung), Hautausschlag, Juckreiz (Pruritus), häufiges Wasserlassen.
4.1.b) Gelegentlich
Erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie), Verschlechterung einer Nierenfunktionsstörung, Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), laufende Nase (Rhinitis), Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit (Anorexie), Gewebeschwellung des Darms (intestinales Ödem), Gallensteine (Cholelithiasis), insbesondere bei Patienten mit einer Entzündung der Gallenblase (Cholecystitis), Stimmungsschwankungen, Taubheitsgefühl und Kribbeln der Gliedmaßen (Parästhesie), Drehgefühl oder Schwindel (Vertigo), Geschmacksveränderungen, Schlafstörungen, Probleme beim Einschlafen, geistige Verwirrtheit, Nervosität, Impotenz, verschwommenes Sehen, niedrige Anzahl roter Blutkörperchen/Blutarmut (Anämie), Versagen des Knochenmarks (aplastische Anämie), Abfall der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), niedrige Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose).
4.1.c) Selten
Akutes Nierenversagen, Anreicherung von Harnstoff im Blut durch Nierenversagen (Urämie), Nesselsucht (Urtikaria), eine Autoimmunerkrankung, die zu Blasenbildung der Haut führt (Pemphigus), eine schwere Hauterkrankung, die zu Hautausschlag, Blasenbildung, roten Flecken und Wunden auf Haut und Schleimhaut führen kann (Stevens-Johnson Syndrom), allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktionen: Schwellung der Haut und Schleimhaut (Angioödem) im Gesicht, an Armen und Beinen, Lippen, Zunge und/oder Rachen. Sie sollten die Einnahme von "Benazepril“ beenden und sofort Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, wenn diese Beschwerden bei Ihnen auftreten.
Symptome eines niedrigen Blutdrucks wie Schwindel und Benommenheit (symptomatische Hypotonie), Angina Pectoris (Brustschmerzen infolge niedriger Sauerstoffzufuhr am Herzen), unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie), Leberentzündung (Hepatitis) oder Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes (Gelbsucht). Sie sollten die Einnahme von "Benazepril“ beenden und Ihren Arzt um Rat fragen.
Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Muskelschmerzen.
4.1.d) Sehr selten
Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder Schlaganfall (zerebrovaskuläres Ereignis), möglicherweise infolge starken Blutdruckabfalls bei Hochrisiko-Patienten, erhöhte Herzschlagfolge (Tachykardie), Bronchospasmus (Engegefühl im Brustbereich, welches Probleme bei der Atmung verursacht), Entzündung der Zunge (Glossitis), trockener Mund (Xerostomie), Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Darmverschluss (Ileus), hämolytische Anämie (durch starken Abbau der roten Blutkörperchen gekennzeichnete Blutarmut), Haarausfall (Alopezie), Hauterkrankung, die zu roten Flecken und Entzündung führt (Psoriasis), Entfärbung von Fingern und Zehen (Raynaud`s Syndrom), Geschmacksstörungen ( Disgeusie), Ohrgeräusche (Tinnitus).
4.1.e) Häufigkeit nicht bekannt
Allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktionen mit Bauchschmerzen sowie Übelkeit und Kolikschmerzen (Angioödem des Dünndarms), schwere allergische Reaktion, die zu Problemen bei der Atmung und Schwindel führen kann, hohe Kaliumspiegel im Blut, die zu Herzrhythmusstörungen führen können, starker Abfall weißer Blutkörperchen.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist "Benazepril“ aufzubewahren?
Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Januar 2015 (4)