Patienteninformation für LAMISIL
1.Was ist LAMISIL und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
LAMISIL enthält den Wirkstoff Terbinafin, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten topischen Antimykotika (Mittel zur lokalen Behandlung von Pilzinfektionen der Haut).
Terbinafin wird üblicherweise in Salzform als Terbinafinhydrochlorid angewendet. Es hemmt das Wachstum der Pilze und tötet sie ab.
LAMISIL ist apothekenpflichtig und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von LAMISIL
Creme enthaltend 10 mg Terbinafinhydrochlorid in 1 g.
Ihr Arzt legt fest oder Ihr Apotheker berät Sie, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.LAMISIL wird angewendet zur
lokalen Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, wie:
- Fußpilz (Athletenfuß, Sportlerfuß = Tinea pedis),
- Hautpilzerkrankungen an den Oberschenkeln und am Körper (Tinea corporis),
- Hautpilzerkrankungen an den Unterschenkeln (Tinea cruris),
- Hautcandidose,
- Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor),
die durch Dermatophyten, Hefen oder andere Pilze (Pityrosporum orbiculare) verursacht werden.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von LAMISIL beachten?
2.1.LAMISIL darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Terbinafin oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Anwendung von LAMISIL ist erforderlich
LAMISIL ist nur zur äußerlichen Anwendung bestimmt. Nicht im Mundbereich anwenden oder schlucken.
LAMISIL darf nicht ins Auge gelangen. Sollte die Creme aus Versehen in Ihr Auge gelangt sein, wischen Sie sie sofort ab und spülen Auge und Bindehautsack gründlich unter schwach fließendem Wasser ab.
Halten Sie die betroffene Hautstelle sauber, indem Sie sie regelmäßig mit hautschonenden Seifen waschen. Trocknen Sie sie sorgfältig ab, ohne zu reiben. Versuchen Sie trotz Juckreiz nicht zu kratzen, da dies zu einer weiteren Hautschädigung oder zu einer Ausbreitung der Infektion führen kann.
Wechseln Sie täglich Handtücher, Kleidungsstücke und Strümpfe, die mit der erkrankten Hautstelle in Berührung kommen, und waschen Sie sie bei mindestens 60 °C. Bevorzugen Sie natürliche Materialien, wie z.B. Baumwolle. So können Sie die Übertragung auf andere Körperstellen und Personen verhindern.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile: Stearylalkohol und Cetylalkohol können örtlich begrenzte Hautreaktionen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
2.2.a) Kinder
Da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten Kinder unter 5 Jahren nicht mit LAMISIL behandelt werden.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Kinderarzt um Rat.
2.2.b) Ältere Patienten
Es gibt keinen Hinweis dafür, dass bei älteren Menschen eine andere Dosierung erforderlich ist.
2.2.c) Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen mit LAMISIL bei Schwangeren vor. Daher sollte die Anwendung während der Schwangerschaft unterbleiben.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.d) Stillzeit
Der Wirkstoff Terbinafin geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit sollte das Präparat deshalb nicht angewendet werden.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens ist nicht zu erwarten.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Wechselwirkungen zwischen LAMISIL und anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei einer Behandlung im Genital- oder Analbereich kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe ("Stearat“) bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zur Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.
2.4.Woran ist bei Anwendung von LAMISIL zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist LAMISIL anzuwenden?
Wenden Sie LAMISIL immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
LAMISIL wird auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und eingerieben:
- Vor der Anwendung sollten Sie die befallenen Hautstellen und Ihre Hände gründlich reinigen und abtrocknen.
- Schrauben Sie die Tube auf. Falls sie noch versiegelt ist, können Sie die Folie mit dem Dorn in der Verschlusskappe durchstoßen.
- Geben Sie eine kleine Menge Creme auf Ihren Finger.
- Tragen Sie die Creme in einer dünnen Schicht auf die befallene Hautstelle und die umgebenden Hautpartien auf und reiben sie diese leicht ein.
- Nachdem Sie die infizierte Hautstelle berührt haben, waschen Sie sich bitte die Hände, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreiten kann.
Falls Sie Pilzinfektionen in den Hautfalten (z. B. unter den Brüsten, zwischen den Fingern oder Zehen, in der Analfalte, zwischen den Oberschenkeln) behandeln, können Sie diese Hautstelle, insbesondere über Nacht, mit einem Gazestreifen abdecken. Benutzen Sie hierzu bitte jedes Mal einen frischen, sauberen Gazestreifen.
Je nach Art der Erkrankung beträgt die Behandlungszeit bei:
- Fußpilz zwischen den Zehen (Athletenfuß, Sportlerfuß = Tinea pedis interdigitalis): 1 Woche.
- Fußpilz an der Fußsohle (Tinea pedis plantaris): 4 Wochen.
- Hautpilzerkrankungen an den Oberschenkeln und am Körper (Tinea corporis), Hautpilzerkrankungen an den Unterschenkeln (Tinea cruris): 1 bis 2 Wochen.
- Pilzinfektion der Haut (Hautcandidose): 2 Wochen.
- Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor): 2 Wochen.
In der Regel tritt eine Linderung der Symptome bereits nach wenigen Tagen ein. Sie sollten die Behandlung jedoch für die oben angegebene Dauer fortführen, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Sind nach zwei Wochen keine Anzeichen einer Besserung festzustellen, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf!
Bevor Sie LAMISIL auf großen Hautflächen anwenden (mehr als 10 % der Körperoberfläche, entspricht ca. 10 Handflächen), fragen Sie bitte Ihren Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von LAMISIL zu stark oder zu schwach ist.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
LAMISIL wird 1-mal täglich in einer dünnen Schicht aufgetragen.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge LAMISIL angewendet haben, als Sie sollten
Fälle einer Überdosierung von LAMISIL sind bei äußerlicher Anwendung nicht bekannt geworden. Sollte allerdings LAMISIL versehentlich eingenommen werden, sind solche Nebenwirkungen zu erwarten, wie sie bei einer Überdosierung mit Tabletten auftreten können (z. B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerz in der Oberbauchgegend und Schwindel). Wenden Sie sich in diesem Fall unverzüglich an Ihren Arzt oder Apotheker.
3.4.Wenn Sie die Anwendung von LAMISIL vergessen haben
Wenden Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge an, sondern führen Sie die Anwendung wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit LAMISIL abgebrochen wird
Die Symptome der Erkrankung klingen gewöhnlich innerhalb einiger Tage ab. Eine unregelmäßige Anwendung oder ein vorzeitiges Abbrechen der Behandlung bergen die Gefahr einer erneuten Infektion in sich.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann LAMISIL Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Gelegentlich
Es können, meist vorübergehend, Rötung, Brennen oder Juckreiz an der behandelten Hautstelle auftreten.
4.1.b) Selten
Es können allergische Reaktionen auftreten, die sich durch Juckreiz, Rötung, Papeln, Bläschen auch über das Kontaktareal hinaus (sogenannte Streureaktionen) manifestieren können. Bei Hinweisen auf allergische Reaktionen brechen Sie die Behandlung ab, und informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist LAMISIL aufzubewahren?
Lagern Sie LAMISIL bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; April 2011