Patienteninformation für Heparin
1.Was ist Heparin und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Heparin enthält den Wirkstoff Heparin (aus Schweinedarmmukosa), ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Vasoprotektoren und gerinnungshemmenden Arzneimittel.
Heparin wirkt unterstützend bei der lokalen Behandlung von verletztem Gewebe und Blutgefäßen mit Entzündungs- und Schwellungszuständen.
Heparin wird üblicherweise in Salzform als Heparin-Natrium angewendet.
Heparin ist apothekenpflichtig und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von Heparin
- Salbe enthaltend Heparin-Natrium (aus Schweinedarmmukosa) 60 000 I. E. entspr. 0,386 g (0,273-0,500 g) in 100 g (Aktivität: mind. 120 I.E./mg).
Ihr Arzt legt fest oder Ihr Apotheker berät Sie, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Heparin wird angewendet zur
- unterstützenden Behandlung bei akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Verletzungen (Prellungen, Blutergüssen) und oberflächlicher Venenentzündung, sofern diese nicht durch Kompression behandelt werden kann.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von Heparin beachten?
2.1.Heparin darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von "Heparin 6 0000 ratio".
2.2.Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Heparin ist erforderlich
Heparin soll nicht auf offene Wunden und/oder nässende Ekzeme aufgebracht werden.
Hinweis: Bei sehr großflächiger Anwendung und gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien, Acetylsalicylsäure) kann die Blutungsneigung verstärkt werden.
2.2.a) Kinder
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte beachten Sie aber Abschnitt 3.2 ("Wie ist Heparin anzuwenden??“).
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte lesen und beachten Sie aber Abschnitt 3. ("Wie ist Heparin anzuwenden?") mit besonderer Sorgfalt.
2.2.c) Schwangerschaft
Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren haben keine Anhaltspunkte für schädigende Wirkungen ergeben. Heparin ist nicht plazentagängig.
2.2.d) Stillzeit
Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung bei Stillenden haben keine Anhaltspunkte für schädigende Wirkungen ergeben. Heparin tritt nicht in die Muttermilch über.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens ist nicht zu erwarten.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bei örtlicher Anwendung nicht bekannt. Allerdings kann bei sehr großflächiger Anwendung und gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien, Acetylsalicylsäure) die Blutungsneigung verstärkt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
2.4.Woran ist bei Anwendung von Heparin zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist Heparin anzuwenden?
Wenden Sie Heparin immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Bei Anwendung ohne Verband: Die Salbe dünn und gleichmäßig auf das Erkrankungsgebiet auftragen.
Bei Anwendung unter einem Verband: Die Salbe dick auftragen und Salbenverband, eventuell zusätzlich eine elastische Binde, anlegen. Sollten sich beim Verbandswechsel Unverträglichkeitsreaktionen zeigen, ist das Präparat abzusetzen und die Kompressionsbehandlung ohne Applikation von Heparin vorzunehmen.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt. Wenn nicht anders verordnet, sollten Sie Heparin ca. 1 bis 2 Wochen anwenden.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die Salbe soll 2- bis 3-mal täglich auf das Erkrankungsgebiet aufgetragen werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Heparin angewendet haben, als Sie sollten
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt.
3.4.Wenn Sie die Anwendung von Heparin vergessen haben
Sie dürfen eine vergessene Dosis nicht durch die Anwendung einer doppelten Dosis ausgleichen, wenden Sie Heparin weiter so an, wie Ihr Arzt verordnet hat bzw. wie im Abschnitt 3.2 beschrieben wird.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Heparin abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt.
Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Heparin Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Allergische Reaktionen auf Heparin bei Anwendung auf der Haut sind sehr selten. Jedoch können in Einzelfällen allergische Reaktionen wie Rötung der Haut und Juckreiz auftreten, die nach Absetzen des Präparates in der Regel rasch verschwinden.
Bei Überempfindlichkeit gegen Cetylalkohol können allergische Reaktionen an der Haut (wie z.B. Rötung, Nesselsucht, Juckreiz) auftreten.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Heparin aufzubewahren?
Lagern Sie Heparin bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Januar 2011