Patienteninformation für Contramutan
1.Was ist Contramutan und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Contramutan enthält den Wirkstoff Eupatorium perfoliatum (Wasserdost), Aconitum napellus, Atropa belladonna und Echinacea, Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten homöopathischen Mittel gegen entzündliche Erkrankungen der oberen Luftwege.
Extrakte aus Echinacea besitzen eine abwehrsteigernde Wirkung durch Stimulation des unspezifischen Immunsystems. Da auch der gesunde Organismus in dieser Weise reagiert, eignet sich Echinacea angustifolia zur Vorbeugung grippaler Infekte.
Aconitum besitzt antientzündliche Eigenschaften und beeinflusst das Initialstadium fieberhafter Erkrankungen (Schüttelfrost, Kältegefühl).
Belladonna weist ausgeprägte Wirkungen auf Erkrankungen und Katarrhe der unteren und oberen Atemwege (z.B. Schnupfen, Halsentzündung) auf und lindert den Kopfschmerz (heißer Kopf).
Eupatorium perfoliatum hat sich bei Fieber mit allgemeinem Schwächegefühl (Zerschlagenheit, Schwindel) und Gliederschmerzen bewährt.
Die toxikologischen Eigenschaften werden im wesentlichen durch den Alkoholgehalt bestimmt. Die Einnahme bis zu 20 ml Contramutan® Tropfen durch Kinder gilt als toxikologisch unbedenklich.
Contramutan ist apothekenpflichtig und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von Contramutan
Mischung zum Einnehmen enthaltend 1 mg Eupatorium perfoliatum (Wasserdost), 1 mg Aconitum napellus, 1 mg Atropa belladonna, 1 g Echinacea in 10 g.
Ihr Arzt legt fest oder Ihr Apotheker berät Sie, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Contramutan wird angewendet
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Fieberhafte, grippale Infekte mit Entzündungen der oberen Luftwege.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Contramutan beachten?
2.1.Contramutan darf nicht eingenommen werden,
- bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirk- oder Hilfsstoffe oder gegen Korbblütler,
_ bei Alkoholkranken,
- aus grundsätzlichen Erwägungen bei fortschreitenden Systemerkrankungen wie Tuberkulose, Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen Erkrankungen (Leukosen), entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), Autoimmunerkrankungen, Multipler Sklerose, AIDS-Erkrankung, HIV-Infektion und anderen chronischen Viruserkrankungen.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Contramutan ist erforderlich,
- wegen des Alkoholgehaltes, wenn Sie Epileptiker sind oder an Lebererkrankungen, Hirnerkrankungen oder Hirnschädigungen leiden.
- bei länger anhaltenden Beschwerden, bei Atemnot, bei Fieber, das länger als 3 Tage bestehen bleibt oder über 39°C ansteigt,
- bei eitrigem oder blutigem Auswurf.
In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Contramutan enthalten 33,4 Vol.- % Alkohol. Als maximale Tagesgabe nach der Dosierungsanleitung werden von Erwachsenen bei der Akutdosierung bis zu 1,06 g Alkohol und bei der chronischen Dosierung bis zu 0,26 g Alkohol zugeführt.
Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirnkranken oder Hirngeschädigten sowie für Schwangere.
Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten deshalb Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
2.2.a) Kinder
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Säuglingen unter 1 Jahr liegen keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vor. Es soll deshalb bei Säuglingen unter 1 Jahr nicht angewendet werden.
Die Einnahme größerer Mengen des Arzneimittels kann insbesondere bei Kleinkindern zu einer Alkoholvergiftung führen; bitte beachten Sie den Abschnitt 3.2 ("Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis").
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Kinderarzt um Rat.
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte lesen und beachten Sie aber Abschnitt 3. ("Wie ist Contramutan einzunehmen?“) mit besonderer Sorgfalt.
2.2.c) Schwangerschaft
Contramutan sollen wegen nicht ausreichend dokumentierter Erfahrungen und aufgrund des Alkoholgehaltes in Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.d) Stillzeit
Contramutan sollen wegen nicht ausreichend dokumentierter Erfahrungen und aufgrund des Alkoholgehaltes in Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens ist nicht zu erwarten.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
2.4.Woran ist bei Einnahme von Contramutan zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Allgemeiner Hinweis: Die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels kann durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden.
3.Wie ist Contramutan anzuwenden?
Nehmen Sie Contramutan immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Einnahme
Erwachsene und Kinder nehmen die Tropfen unverdünnt ein. Kleinkinder sollten sie auf Zucker oder mit Flüssigkeit (Wasser, Tee) verdünnt einnehmen. Da die Wirkstoffe besonders gut von der Mundschleimhaut aufgenommen werden, sollten die Tropfen vor dem Herunterschlucken für einige Zeit im Mund belassen werden.
Vor Gebrauch schütteln.
Flasche zur Entnahme senkrecht halten.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der therapeutischen Notwendigkeit bzw. nach der Dauer der Erkrankung.
Wegen des Bestandteils Echinacea sollten Contramutan ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Wochen angewendet werden.
Hinweis:
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Kleinkinder 1-6 Jahre
3.2.a.1.Im akuten Fall
alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 12-mal täglich 3-5 Tropfen (Tagesgesamt-Dosis: 36-60 Tropfen).
3.2.a.2.Bei abklingenden Beschwerden (subakutes Stadium)
1- bis 3-mal täglich 3-5 Tropfen.
3.2.b) Kinder 6 bis 12 Jahre
3.2.b.1.Im akuten Fall
alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 12-mal täglich 4-7 Tropfen (Tagesgesamt-Dosis: 48-84 Tropfen ).
3.2.b.2.Bei abklingenden Beschwerden (subakutes Stadium)
1- bis 3-mal täglich 4-7 Tropfen.
3.2.c) Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene
3.2.c.1.Im akuten Fall
alle halbe bis ganze Stunde, höchstens 12-mal täglich 5 bis 10 Tropfen (Tagesgesamt-Dosis: 60 bis 120 Tropfen
).
3.2.c.2.Bei abklingenden Beschwerden (subakutes Stadium)
1- bis 3-mal täglich 5 bis 10 Tropfen.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Contramutan eingenommen haben, als Sie sollten
Die Einnahme größerer Mengen des Arzneimittels kann insbesondere bei Kleinkindern zu einer Alkoholvergiftung führen, die sich zunächst in Erregung, später in Krämpfen und Bewusstlosigkeit äußert; in diesem Fall besteht Lebensgefahr durch Atemlähmung, weshalb unverzüglich ein Arzt aufzusuchen ist. Bei Einnahme des gesamten Flascheninhaltes von 20 ml bzw. 50 ml werden etwa 5,3 g bzw. 13,3 g Alkohol aufgenommen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Contramutan vergessen haben
Wenn Sie eine Einnahme von Contramutan vergessen haben, so sollten Sie diese möglichst bald nachholen und dann mit der verordneten bzw. empfohlenen Dosierung fortfahren.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Contramutan abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung abbrechen wollen, so besprechen Sie dieses bitte vorher mit Ihrem Arzt.
Beenden Sie nicht eigenmächtig die medikamentöse Behandlung, weil der Erfolg der Therapie dadurch gefährdet werden könnte.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Contramutan Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Für Arzneimittel mit Zubereitungen aus Sonnenhut (Echinacea) wurden Hautausschlag, Juckreiz, selten Gesichtsschwellungen, Atemnot, Schwindel und Blutdruckabfall beobachtet. In diesem Fällen sollten Sie das Arzneimittel absetzen und Ihren Arzt aufsuchen.
Hinweis:
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Contramutan aufzubewahren?
Lagern Sie Contramutan bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; März 2011