Patienteninformation für INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN
1.Was ist INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN enthält den Wirkstoff Trimethoprim, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Antibiotika.
Trimethoprim hemmt das Wachstum und die Vermehrung von bestimmten Krankheitserregern (Bakterien). Es wird über die Nieren ausgeschieden und ist im Harn in hoher Konzentration nachweisbar.
Trimethoprim ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Trimethoprim gibt es üblicherweise als
- Tabletten enthaltend 50 mg, 100 mg, 150 mg oder 200 mg Trimethoprim,
- Saft/Suspension zum Einnehmen enthaltend 10 mg (50 mg/5 ml) oder 20 mg (100 mg/5 ml) Trimethoprim in 1 ml.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Trimethoprim wird üblicherweise angewendet
bei Kindern ab 28 Tagen und Erwachsenen:
- bei unkomplizierten Entzündungen der Harnwege, die durch Trimethoprim-empfindliche Keime hervorgerufen werden;
- zur vorbeugenden Langzeitbehandlung häufig wiederkehrender Harnwegsentzündungen.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Trimethoprim beachten?
2.1.Trimethoprim darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Trimethoprim, chemisch ähnliche Wirkstoffe (z.B. Tetroxoprim) oder einen der sonstigen Bestandteile von INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN sind.
- wenn bei Ihnen Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie, Granulozytopenie, Methämoglobinämie oder megaloblastische Anämie) festgestellt worden sind.
- wenn bei Ihnen eine schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min/1,73 m2) vorliegt.
- bei Früh- und Neugeborenen.
- bei Kindern mit einem sogenannten fragilen X-Chromosom und verzögerter geistiger Entwicklung.
Hinweis:
Die üblichen Arzneimittel zum Einnehmen können Lactose enthalten. Bitte nehmen Sie INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Trimethoprim ist erforderlich,
- wenn Sie an einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung leiden oder wenn bei Ihnen ein Folsäuremangel bekannt ist. Bei Langzeitbehandlung sind regelmäßige Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie Blutbildkontrollen, einschließlich des Differentialblutbildes, in vierwöchigen Abständen angezeigt.
- bei Kindern unter 6 Wochen, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
- wenn bei Ihnen Störungen der Blutbildung, wie bestimmte Formen der Blutarmut (z.B. Megaloblastenanämie) auftreten. In diesem Fall wird Ihr Arzt entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten (intramuskuläre Gabe von Calciumfolinat).
- bei älteren Menschen, HIV-Infektion und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, weil es insbesondere bei diesen zu einer Erhöhung des Kaliumwertes im Blut kommen kann. Dies kann sich u.a. durch Schwäche, Verwirrtheit, metallischem Geschmack und Herzbeschwerden äußern.
- bei starker Sonnenlichteinwirkung. Vermeiden Sie diese, da es unter der Behandlung mitINFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN sehr selten zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut kommen kann.
- Fortpflanzungsfähigkeit
Nach einer einmonatigen Dauerbehandlung mit Trimethoprim, dem Wirkstoff von INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN, ergaben sich Hinweise auf eine Störung der Bildung männlicher Samenzellen.
Hinweise über weitere Bestandteile in Säften:
Konservierungsmittel Natriummethyl- bzw. Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Bitte nehmen Sie den Saft erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden. Auch wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
2.2.a) Kinder
Die Anwendung bei Kindern unter 6 Wochen wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Tabletten sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Für diese Altersgruppe stehen Säfte zur Verfügung.
2.2.b) Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist besondere Vorsicht erforderlich. Es kann zu einer Erhöhung des Kaliumwertes im Blut kommen. Dies kann sich u.a. durch Schwäche, Verwirrtheit, metallischem Geschmack und Herzbeschwerden äußern.
2.2.c) Schwangerschaft
INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN sollte während der Schwangerschaft nur nach einer eingehenden Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Obwohl bisherige Erfahrungen keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben haben, könnte wegen der Wirkung auf den Folsäurestoffwechsel ein solches Risiko vorhanden sein.
2.2.d) Stillzeit
Die in der Muttermilch festgestellten Mengen an Wirkstoff sind gering und bedeuten in der Regel keine Gefährdung für den Säugling.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Trimethoprim keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
- Antikoagulanzien wie Warfarin (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung): Trimethoprim kann die Wirkung dieser Mittel verstärken. Deshalb sind regelmäßige Blutgerinnungskontrollen angezeigt.
- Arzneimittel, die Folsäuremangelzustände hervorrufen, wie Phenytoin, Primidon, Barbiturate, Methotrexat oder p-Aminosalicylsäure: Trimethoprim verstärkt die Nebenwirkungen dieser Mittel (z.B. Blutbildungsstörungen). Außerdem hemmt Trimethoprim den Phenytoin-Stoffwechsel in der Leber und kann dadurch eine Wirkungsverstärkung dieser Substanz hervorrufen.
- ACE-Hemmer (Herz- und Blutdruckmittel) oder kaliumsparende Diuretika (harntreibende Mittel): Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann, insbesondere bei älteren Patienten, bei HIV-Infizierten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu einer Erhöhung des Kaliumwertes im Blut führen. In entsprechenden Fällen sollte eine regelmäßige Kontrolle des Kaliumwertes erfolgen.
- Rosiglitazon und Repaglinid (Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit): Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann die blutzuckersenkende Wirkung dieser Arzneistoffe verstärken.
- Ciclosporin (Mittel u.a. zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation): Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimethoprim kann eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion auftreten.
- Rifampicin (Mittel u.a. zur Behandlung der Tuberkulose): Rifampicin kann die Wirkung von Trimethoprim abschwächen.
- Pyrimethamin (Mittel zur Malariaprophylaxe): Patienten, die mehr als 25 mg Pyrimethamin pro Woche einnehmen, können bei gleichzeitiger Verabreichung von Trimethoprim eine Störung der Blutbildung (insbesondere megaloblastische Anämie) entwickeln.
- Dapson (Mittel u. a. zur Behandlung bestimmter Formen der Lungenentzündung): Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann zu einem Anstieg der Blutspiegel beider Wirkstoffe führen.
- Lamivudin und Zidovudin (Mittel gegen das AIDS-Virus), Digoxin (Arzneistoff zur Behandlung von Herzschwäche), Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen): Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann den Blutspiegel dieser Mittel erhöhen.
- Empfängnisverhütende Mittel (Kontrazeptiva): Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimethoprim ist die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung der "Pille" infrage gestellt. Daher sollten andere empfängnisverhütende Maßnahmen (z.B. Kondome) zusätzlich angewendet werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
2.4.Woran ist bei Einnahme von INFECTOTRIMET 200mg TABLETTEN zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist Trimethoprim einzunehmen?
Nehmen Sie Trimethoprim immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
3.1.a) Tabletten
Tabletten morgens und abends unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit unabhängig von einer Mahlzeit einnehmen.
Unkomplizierte Entzündungen der Harnwege werden in der Regel 3 bis 7 Tage behandelt.
3.1.b) Saft/Suspension zum Einnehmen
Schütteln Sie vor jedem Gebrauch die Flasche gut, bis der Bodensatz gleichmäßig verteilt ist.
Bei unkomplizierten Entzündungen der Harnwege: Saft ist morgens und abends zu oder unabhängig von den Mahlzeiten einzunehmen.
Vorbeugende Langzeitgabe bei häufig wiederkehrenden Harnwegsentzündungen: Die Einnahme erfolgt abends.
Unkomplizierte Entzündungen der Harnwege werden in der Regel 3 bis 7 Tage behandelt.
Die vorbeugende Langzeitbehandlung häufig wiederkehrender Harnwegsentzündungen wird über einen Zeitraum von 6 Wochen bis zu 6 Monaten durchgeführt.
Der Packung liegt eine Dosierhilfe (üblicherweise eine Dosierspritze mit einem Fassungsvolumen von 5 ml und einer Skalierung in 0,25 ml-Schritten) bei, die zur Anwendung dieses Arzneimittels verwendet werden soll.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Tabletten
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre nehmen morgens 100 bis 200 mg und abends 200 mg Trimethoprim (entsprechend 300 bis 400 mg Trimethoprim pro Tag).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 25 und 15 ml/min/1,73 m2) nehmen 2-mal täglich 200 mg für 3 Tage (entsprechend 400 mg Trimethoprim pro Tag). Anschließend 2-mal täglich 100 mg (entsprechend 200 mg Trimethoprim pro Tag).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 15 und 10 ml/min/1,73 m2) nehmen 2-mal täglich 100 mg (entsprechend 200 mg Trimethoprim pro Tag).
Kinder von 6 bis 12 Jahren erhalten 2-mal täglich 3 mg Trimethoprim pro kg Körpergewicht (entsprechend 6 mg Trimethoprim pro kg Körpergewicht und Tag). Kinder mit einem Körpergewicht von z.B. 35 kg nehmen 2-mal täglich 100 mg Trimethoprim ein.
Die Tabletten besitzen üblicherweise eine Kreuzbruchkerbe und lassen sich somit in vier gleiche Teile brechen.
Tabletten sind für Kinder unter 6 Jahren nicht geeignet. Für diese Altersgruppe stehen Säfte zur Verfügung.
3.2.b) Saft/Suspension mit 100 mg/5 ml
- Bei unkomplizierten Entzündungen der Harnwege
Kinder unter 12 Jahren nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 2-mal täglich 3 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein. Dies entspricht bei:
5 bis 10 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 1,25 ml;
10 bis 20 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 2,5 ml;
20 bis 40 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 5 ml;
Kinder über 12 Jahre und Erwachsene nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 2-mal täglich 7,5 bis 10 ml ein.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Kreatinin-Clearance zwischen 25 bis 15 ml/min/1,73 m2: 2-mal täglich 10 ml für 3 Tage, und anschließend 2-mal täglich 5 ml.
Kreatinin-Clearance von 15 bis 10 ml/min/1,73 m2: 2-mal täglich 5 ml Saft.
- Bei der Langzeitbehandlung rezidivierender Harnwegsinfektionen
Kinder unter 12 Jahren erhalten - so weit nicht anders verordnet bis 1-mal täglich 2 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim.
Kinder über 12 Jahre und Erwachsene nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 1-mal täglich 5 ml ein.
Diese Dosierung gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, sofern die Kreatinin-Clearance nicht unter 10 ml/min/1,73 m2 liegt.
3.2.c) Saft/Suspension mit 50 mg/5 ml
- Bei unkomplizierten Entzündungen der Harnwege
Kinder unter 12 Jahren nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 2-mal täglich 3 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein. Dies entspricht bei:
5 bis 10 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 2,5 ml;
10 bis 20 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 5 ml;
20 bis 40 kg Körpergewicht: 2-mal täglich 10 ml;
Kinder über 12 Jahre und Erwachsene nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 2-mal täglich 15 bis 20 ml ein.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Kreatinin-Clearance zwischen 25 bis 15 ml/min/1,73 m2: 2-mal täglich 20 ml für 3 Tage, und anschließend 2-mal täglich 10 ml.
Kreatinin-Clearance von 15 bis 10 ml/min/1,73 m2: 2-mal täglich 10 ml Saft.
- Bei der Langzeitbehandlung rezidivierender Harnwegsinfektionen
Kinder unter 12 Jahren erhalten - so weit nicht anders verordnet bis 1-mal täglich 2 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim.
Kinder über 12 Jahre und Erwachsene nehmen - so weit nicht anders verordnet bis 1-mal täglich 10 ml ein.
Diese Dosierung gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, sofern die Kreatinin-Clearance nicht unter 10 ml/min/1,73 m2 liegt.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Trimethoprim eingenommen haben, als Sie sollten
In diesen Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle auftreten. Es kann auch zu Verwirrtheitszuständen und Depressionen kommen. Gesichtsschwellungen und Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten. Verständigen Sie bitte umgehend einen Arzt! Er wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Trimethoprim vergessen haben
Wenn Sie zu wenig Trimethoprim eingenommen haben, setzen Sie Ihre Arzneimitteleinnahme im normalen Rhythmus in der vorgeschriebenen Dosierung weiter fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge. Informieren Sie Ihren Arzt beim nächsten Besuch von Ihrem Einnahmefehler.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Trimethoprim abgebrochen wird
Bitte brechen Sie die Einnahme von Trimethoprim nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Keime im Harntrakt wieder vermehren und sich Ihr Zustand verschlechtert.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Trimethoprim Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: "mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Hautausschläge oder Allgemeinreaktionen als Anzeichen einer Überempfindlichkeit gegen Trimethoprim (siehe unter "Erkrankungen des Immunsystems"). In diesem Fall ist unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Halsentzündungen, Fieber, Schüttelfrost oder grippeartige Symptome. Hinter diesen Erscheinungen könnte sich eine nichtinfektiöse Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis) verbergen.
Schwere anhaltende Durchfälle während oder nach der Behandlung. In diesem Fall ist an eine antibiotikabedingte Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) zu denken. Ihr Arzt wird ggf. die Behandlung abbrechen und sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
4.1.a) Infektionen und parasitäre Erkrankungen
- Gelegentlich: Infektionen durch Pilze oder resistente Bakterien bei langfristiger oder wiederholter Anwendung.
- Selten: Pseudomembranöse Enterokolitis.
- Häufigkeit nicht bekannt: Nichtinfektiöse Hirnhautentzündung.
4.1.b) Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- Gelegentlich: Geringgradige, vorübergehende Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Neutropenie, megaloblastische Anämie, Methämoglobinämie).
4.1.c) Erkrankungen des Immunsystems
- Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von masernartigen Hautausschlägen mit Juckreiz.
- Sehr selten: Schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Nesselsucht (Urtikaria), Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege, Atemnot, Herzjagen, Blutdruckabfall bis zum lebensbedrohlichen Schock, schwere Hautreaktionen mit lebensbedrohlichen Allgemeinsymptomen (exfoliative Dermatitis, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom).
- Häufigkeit nicht bekannt: Fleckförmige allergische Hautausschläge (fixes Arzneimittelexanthem).
4.1.d) Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- Häufig: Appetitlosigkeit.
- Sehr selten: Anstieg des Kaliumwertes im Blut.
- Häufigkeit nicht bekannt: Erniedrigung des Natriumwertes im Blut.
4.1.e) Erkrankungen des Nervensystems
- Häufig: Geschmacksstörungen, Kopfschmerz.
- Häufigkeit nicht bekannt: Nichtinfektiöse Hirnhautentzündung.
4.1.f) Augenerkrankungen
- Sehr selten: Entzündung im vorderen Abschnitt des Augeninneren (Uveitis anterior).
4.1.g) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Häufig: Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Zahnfleisch- oder Zungenentzündung.
- Selten: Pseudomembranöse Enterokolitis.
- Sehr selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
4.1.h) Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- Sehr selten: Muskelschmerz (Myalgie).
4.1.i) Leber- und Gallenerkrankungen
- Sehr selten: Leberentzündung mit Gallenstau.
4.1.j) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems)
- Sehr selten: Lichtunverträglichkeit der Haut (fototoxische Reaktion).
4.1.k) Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Gelegentlich: Fieber.
4.1.l) Untersuchungen
- Gelegentlich: Anstieg von Leberenzymwerten (Serumtransaminasen), Bilirubin, Kreatinin, Harnstoff.
- Sehr selten: Anstieg des Kaliumwertes im Blut.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist das Arzneimittel aufzubewahren?
Tabletten: Lagern Sie Tabletten bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie sie in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Saft/Suspension: Lagern Sie die Flasche verschlossen bei 2 °C bis 8 °C (im Kühlschrank) und brauchen Sie sie innerhalb der vom Hersteller angegebenen Zeit auf (Haltbarkeit nach Anbruch 8 Wochen). Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Bitte beachten Sie alle Angaben des Herstellers.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Mai 2018 (3)