Patienteninformation für Hepabesch
1.Was ist Hepabesch und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Hepabesch enthält den Wirkstoff Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten pflanzlichen Arzneimittel bei Lebererkrankungen.
Pharmakologisch wirksamer Inhaltsstoff ist das "Flavonolignan” Silymarin, das aus den Isomeren Silibinin, Silidianin und Silicristin besteht.
Silymarin besitzt Eigenschaften, die die Reparationskapazität und Regenerationsfähigkeit der Leber erhöhen, obwohl die Mechanismen, die der therapeutischen Wirkung von Mariendistelfrüchtezubereitungen zugrunde liegen, nicht abschließend geklärt sind.
Hepabesch ist apothekenpflichtig und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von Hepabesch
Hartkapseln enthaltend 150 bis 163 mg Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (25-40:1); entsprechend 83 mg Silymarin, berechnet als Silibinin (HPLC).
Ihr Arzt legt fest oder Ihr Apotheker berät Sie, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Hepabesch wird angewendet,
- bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen,
- bei Leberzirrhose,
- bei toxischen (durch Lebergifte verursachten) Leberschäden.
Hepabesch ist nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen bestimmt.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Hepabesch beachten?
2.1.Hepabesch darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mariendistelfrüchte und/oder andere Korbblütler sowie einen der sonstigen Bestandteile sind,
- in der Schwangerschaft,
- zur Behandlung akuter Vergiftungen.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Hepabesch ist erforderlich
Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden oder in der Vergangenheit an einer Lebererkrankung gelitten haben. In diesen Fällen halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie "Hepabesch Kapseln" einnehmen.
Die Behandlung mit einem Arzneimittel ersetzt nicht die Vermeidung der die Leber schädigenden Ursachen (z.B. Alkohol).
Bei Gelbsucht (hell- bis dunkelgelbe Hautverfärbung, Gelbfärbung des Augenweiß) soll ein Arzt aufgesucht werden.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Dieses Arzneimittel enthält Milchzucker (Lactose). Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden, dann nehmen Sie HepaBesch bitte erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.
2.2.a) Kinder
Geben Sie Hepabesch Kindern unter 12 Jahren nur nach Rücksprache mit dem Arzt, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen oder Untersuchungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Kinderarzt um Rat.
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte lesen und beachten Sie aber Abschnitt 3. ("Wie ist Hepabesch einzunehmen?“) mit besonderer Sorgfalt.
2.2.c) Schwangerschaft
Hepabesch darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
2.2.d) Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Zur Anwendung von HepaBesch während der Stillzeit liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es sollte deshalb in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens ist nicht zu erwarten.
2.3. Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wechselwirkungen von Hepabesch mit anderen Medikamenten sind zwar bisher nicht belegt, jedoch nicht ausgeschlossen. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Durch Besserung der Leberfunktion unter der Einnahme von HepaBesch kann die Verstoffwechslung von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln verändert werden, sodass gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden muss.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Hepabesch und Amiodaron (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) ist nicht ausgeschlossen, dass die antiarrythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt wird.
2.4.Woran ist bei Einnahme von Hepabesch zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln oder Getränken sind nicht bekannt. Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen; bitte beachten Sie aber die Informationen in Abschnitt 3.1 ("Art und Dauer der Einnahme“).
3.Wie ist Hepabesch anzuwenden?
Nehmen Sie Hepabesch immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Einnahme
Die Kapseln sind nach dem Frühstück und Abendessen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) einzunehmen. Kapseln nicht im Liegen einnehmen.
Die Anwendung von Hepabesch richtet sich in jedem Fall nach den individuellen Erfordernissen des Patienten. Die Schwere und Entwicklung des Krankheitsbildes entscheiden über die Dosierung und die Dauer der Therapie.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren nehmen 2-mal täglich 2 Hartkapseln (entsprechend 166 mg Silymarin) ein; Tagesgesamt-Dosis: 4 Hartkapseln, entsprechend 332 mg Silymarin.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Hepabesch eingenommen haben, als Sie sollten
Es können die im Abschnitt 4. beschriebenen Nebenwirkungen in verstärktem Maße auftreten. Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Hepabesch verständigen Sie bitte Ihren Arzt. Vergiftungserscheinungen sind bisher nicht beobachtet worden.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Hepabesch vergessen haben
Nehmen Sie Hepabesch so ein, wie in 3.2 beschrieben oder vom Arzt verordnet. Grundsätzlich dürfen Sie eine vergessene Dosis nicht durch die Einnahme einer doppelten Dosis ausgleichen.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Hepabesch abgebrochen wird
Wenn Sie die Einnahme von Hepabesch abbrechen, können Ihre ursprünglichen Beschwerden wieder auftreten. Unabhängig davon sind bisher beim Absetzen des Medikaments keine negativen Erscheinungen beschrieben worden.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Hepabesch Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Selten
Es werden selten Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Übelkeit oder eine leicht abführende Wirkung beobachtet.
4.1.b) Sehr selten
Es können Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, Atemnot oder Juckreiz auftreten. Wenn bei Ihnen Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, nehmen Sie Hepabesch nicht weiter ein.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Hepabesch aufzubewahren?
Lagern Sie Hepabesch bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; April 2011