Patienteninformation für "Budesonid-Inhalation“
1.Was ist "Budesonid-Inhalation“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Budesonid-Inhalation“ enthält den Wirkstoff Budesonid, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Glukokortikoide zur Inhalation.
"Budesonid-Inhalation“ ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Budesonid zur Inhalation gibt es üblicherweise als
- Suspension: Eine Einzel-Dosis enthält 0,5 mg oder 1,0 mg Budesonid,
- Druckgasinhalation, Lösung: Ein Sprühstoß (Aerosolstoß) enthält 0,2 mg Budesonid,
- Pulver zur Inhalation: Eine Einzel-Dosis enthält 0,1 mg, 0,2 mg, 0,4 mg oder 0,8 mg Budesonid.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Budesonid zur Inhalation wird angewendet
zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, wenn eine Anwendung von Glukokortikoiden erforderlich ist, wie z.B. bei
- Asthma,
- chronischer Entzündung der Bronchien mit Verengung der Atemwege,
- sehr schwerem Pseudokrupp, während der Behandlung im Krankenhaus (als Suspension).
Suspension für einen Vernebler wird angewendet in den Fällen, in denen Treibmittel- oder Pulverinhalatoren nicht anwendbar sind, z.B. bei Säuglingen und Kleinkindern.
Hinweis:
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ beachten?
2.1."Budesonid-Inhalation“ darf nicht angewendet werden,
- bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Budesonid oder einen der anderen Bestandteile.
Pulverinhalatoren, die lactosehaltig sind, sollten nicht bei Patienten mit Lactoseunverträglichkeit eingesetzt werden.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ ist erforderlich
Budesonid ist nicht zur Behandlung von akuten Atemnotanfällen geeignet.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ ist erforderlich:
- wenn Sie eine Lungentuberkulose oder Pilzinfektionen oder Virusinfektionen im Bereich der Atemwege haben. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.
- bei akuter Atemnot nach der Inhalation (paradoxe Bronchospastik). Sie sollten die Behandlung sofort absetzen und Ihren Arzt aufsuchen, damit er den Behandlungsplan überprüfen kann.
- wenn "Budesonid-Inhalation“ in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum angewendet wird, da bei jedem inhalativen Glukokortikoid Wirkungen auf den gesamten Organismus auftreten können. Diese Wirkungen sind jedoch bei Glukokortikoiden in Form von Tabletten oder Spritzen viel wahrscheinlicher als unter der Inhalationsbehandlung. Mögliche systemische Wirkungen sind Cushing-Syndrom, cushingoide Symptome, Funktionsminderung der Nebennierenrinde, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, verringerte Knochendichte, Linsentrübung (grauer Star = Katarakt) und eine Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom). Seltener können psychologische Effekte oder Verhaltensstörungen einschließlich Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angstzuständen, Depressionen oder Aggressionen (besonders bei Kindern) auftreten. Deshalb sollte die niedrigste Dosis, mit der eine wirksame Kontrolle des Asthmas möglich ist, verabreicht werden.
- in besonderen Stresssituationen oder Notfällen (wie z.B. bei schweren Infektionen, Verletzungen, Operationen), innerhalb der ersten Monate nach Umstellung von Glukokortikoiden als Tabletten oder Spritzen auf die Inhalationsbehandlung und wenn Sie eine Notfallbehandlung mit einem hoch dosierten Glukokortikoid oder eine Langzeittherapie mit der empfohlenen Maximal-Dosis eines inhalativen Glukokortikoids erhalten haben. Dann müssen unter Umständen Glukokortikoide zusätzlich als Tabletten oder als Spritzen gegeben werden. Fragen Sie dazu Ihren Arzt.
- bei Leberfunktionsstörungen. Es kann zu einem Anstieg der körpereigenen Kortisolwerte und zu einer Verstärkung von Nebenwirkungen kommen. Lassen Sie in diesem Fall diese Werte regelmäßig vom Arzt kontrollieren.
Sonstige Hinweise:
Wenn Sie vorher noch keine oder nur gelegentlich kurzzeitig Glukokortikoide erhalten haben:
Bei vorschriftsmäßiger, regelmäßiger Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ sollte nach ca. 1 Woche eine Verbesserung der Atmung eintreten. Starke Verschleimung und entzündliche Veränderungen können allerdings die Funktion der Bronchien so weit beeinträchtigen, dass Budesonid in der Lunge nicht voll wirksam werden kann. In diesen Fällen sollten zusätzlich zur Behandlung mit "Budesonid-Inhalation“ Glukokortikoide in Form von Tabletten oder Spritzen gegeben werden. Diese können später wieder schrittweise abgesetzt werden, während die Inhalationen mit "Budesonid-Inhalation“ fortgesetzt werden.
Wenn Sie vorher bereits mit Glukokortikoiden in Form von Tabletten oder Spritzen über einen längeren Zeitraum behandelt worden sind:
Sie sollten zu einem Zeitpunkt auf "Budesonid-Inhalation“ umgestellt werden, an dem Ihre Beschwerden unter Kontrolle sind. Die Behandlung mit Tabletten oder Spritzen muss allmählich abgesetzt werden und darf nicht plötzlich unterbrochen werden. Zu Beginn der Umstellung sollte "Budesonid-Inhalation“ für etwa 1 Woche zusätzlich verabreicht werden. Dann wird die Tages-Dosis der Tabletten oder Spritzen entsprechend den ärztlichen Anweisungen herabgesetzt. Eine gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen), HIV-Proteasehemmern (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) oder anderen Substanzen, die den Abbau von Budesonid hemmen, sollte vermieden werden.
Kommt es innerhalb der ersten Monate nach der Umstellung der Behandlung mit Tabletten oder Spritzen auf die Inhalationsbehandlung zu besonderen Stresssituationen oder Notfällen, kann eine erneute Gabe von Kortikoiden in Form von Tabletten oder Spritzen notwendig werden. Nach der Umstellung können Symptome auftreten, die vorher durch die Tabletten oder Spritzen unterdrückt waren, wie z.B. allergischer Schnupfen, allergische Hauterscheinungen (Ekzeme), rheumaähnliche Beschwerden. Diese Symptome sollten mit geeigneten Arzneimitteln zusätzlich behandelt werden.
Vorübergehend können beim Absetzen der Behandlung mit Glukokortikoiden in Form von Tabletten oder Spritzen Umstellungsbeschwerden wie Gelenk- und Muskelschmerzen, Erschöpfung oder Depressionen auftreten. Wenn eines dieser Anzeichen Sie beeinträchtigt oder wenn Anzeichen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit oder Erbrechen auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt. Generell sollten Sie bei Umstellungsbeschwerden Ihren Arzt aufsuchen.
Wenn sich die Krankheit durch akute Atemwegsinfektionen verschlechtert, muss die Dosis von "Budesonid-Inhalation“ gegebenenfalls neu angepasst werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung:
Reizungen der Gesichtshaut sind bei Benutzung eines Verneblergeräts mit Gesichtsmaske beobachtet worden. Um diese Begleiterscheinungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, nach Inhalation mittels Maske das Gesicht zu waschen.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken: Die Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
2.2.a) Kinder
Es wird empfohlen, die Körpergröße von Kindern, die über einen längeren Zeitraum mit Glukokortikoiden zur Inhalation behandelt werden, regelmäßig kontrollieren zu lassen. Bei Wachstumsverzögerung sollte die Behandlung hinsichtlich einer Verringerung der inhalativen Glukokortikoid-Dosis überdacht werden. Die Vorteile der Glukokortikoidbehandlung sind gegen das mögliche Risiko einer Wachstumshemmung sorgfältig abzuwägen.
Bei Wachstumsverzögerung und um mögliche Wirkungen auf den gesamten Organismus zu verringern, ist es wichtig, dass die Behandlung überprüft wird. Das inhalative Kortikosteroid sollte auf die niedrigste Dosis eingestellt werden, mit der eine wirksame Kontrolle gewährleistet ist.
2.2.b) Ältere Patienten
In der Regel sind keine speziellen Dosisanpassungen erforderlich. Generell sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Wirkung verabreicht werden.
2.2.c) Schwangerschaft
Bisherige Erfahrungen mit einer großen Anzahl von Frauen, die Budesonid, den Wirkstoff von "Budesonid-Inhalation“, im ersten Schwangerschaftsdrittel inhalativ angewendet hatten, haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Missbildungen gezeigt. Ebenso haben Erfahrungen von Frauen, die Budesonid während der gesamten Schwangerschaft anwendeten, keine Hinweise auf eine Erhöhung der Frühgeburts- oder Totgeburtsrate oder eine Erniedrigung des Geburtsgewichtes ergeben. Dennoch sollten Sie "Budesonid-Inhalation“ nur auf Anordnung Ihres behandelnden Arztes anwenden. Die Anwendungsdauer sollte so kurz wie möglich sein. Es ist die zur Aufrechterhaltung einer Asthmakontrolle erforderliche geringste wirksame Dosis an Budesonid einzusetzen.
2.2.d) Stillzeit
In der Stillzeit sollten Sie "Budesonid-Inhalation“ nur anwenden, wenn es erforderlich ist. Budesonid geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung therapeutischer Dosen von "Budesonid-Inhalation“ sind jedoch keine Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Bitte befragen Sie hierzu Ihren Arzt.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
"Budesonid-Inhalation“ kann die Wirksamkeit von bronchienerweiternden, krampflösenden Asthmamitteln (Beta-2-Sympathomimetika) zur Inhalation verstärken. Der Abbau von Budesonid wird durch Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol (Wirkstoffe gegen Pilzinfektionen), Ciclosporin (Wirkstoff zur Unterdrückung von Immunreaktionen), Ethinylestradiol (Hormon), Troleandomycin (Antibiotikum) sowie Ritonavir (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) gehemmt. Studien haben gezeigt, dass die orale Verabreichung von Ketoconazol und Itraconazol einen Anstieg der Budesonidkonzentration im Körper bewirken kann. Dies hat eine geringe klinische Bedeutung bei einer Kurzzeitbehandlung (1 bis 2 Wochen), sollte aber bei Langzeitbehandlungen beachtet werden.
2.4.Woran ist bei Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
"Budesonid-Inhalation“ sollte vor einer Mahlzeit angewendet werden.
3.Wie ist "Budesonid-Inhalation“ anzuwenden?
Wenden Sie "Budesonid-Inhalation“ immer genau nach Anweisung Ihrer Ärztin/Ihres Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin/Ihrem Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Inhalativ anzuwendendes Glukokortikoid.
"Budesonid-Inhalation“ sollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden.
"Budesonid-Inhalation“ sollte vor einer Mahlzeit angewendet werden, um Nebenwirkungen im Rachenraum zu verringern. Wenn dieses nicht möglich ist, sollte nach der Inhalation der Mund ausgespült oder die Zähne geputzt werden.
Die Tages-Dosis sollte in 2 Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden. In besonderen Fällen (mangelnde Wirksamkeit im Intervall) kann sie auf 3 bis 4 Einzelgaben aufgeteilt werden (sprechen Sie darüber bitte mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt). Bei manchen Patienten ist auch eine einmal tägliche Gabe möglich.
Nach der Stabilisierung der Krankheitssymptome soll auf die niedrigste Dosis, mit der eine effektive Kontrolle der Erkrankung aufrecht erhalten werden kann, eingestellt werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Budesonid ist ein Arzneimittel zur Langzeitbehandlung des Asthmas.
Anwendungshinweise: Lassen Sie sich vom Arzt gründlich in den korrekten Gebrauch von "Budesonid-Inhalation“ einweisen, um eine falsche Anwendung zu vermeiden. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Suspension zum Inhalieren für Vernebler mit 0,5 bzw. 1 mg/Einzel-Dosis
3.2.a.1.Asthma
Die Dosierung richtet sich nach Ihren individuellen Erfordernissen und wie "Budesonid-Inhalation“ bei Ihnen wirkt. Nach Stabilisierung der Krankheitssymptome sollten Sie von Ihrem Arzt auf die niedrigste Erhaltungs-Dosis, mit der eine wirksame Kontrolle des Asthmas aufrechterhalten werden kann, eingestellt werden. Die Gesamttages-Dosis sollte in 2 Gaben (morgens und abends) aufgeteilt werden.
Anfangs-Dosis: Säuglinge ab dem 6. Monat, Kleinkinder sowie Kinder bis zu 12 Jahren: 0,5 bis 1 mg Budesonid 2-mal täglich. Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 1 bis 2 mg Budesonid 2-mal täglich.
Erhaltungs-Dosis: Die Erhaltungs-Dosis ist individuell einzustellen. Es sollte unter Anleitung des Arztes die niedrigste Dosis gewählt werden, die den Patienten noch beschwerdefrei hält. Säuglinge ab dem 6. Monat, Kleinkinder sowie Kinder bis zu 12 Jahren: 0,25 bis 0,5 mg Budesonid 2-mal täglich. Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 0,5 bis 1 mg Budesonid 2-mal täglich.
Tageshöchst-Dosis: In der Regel sollte bei Säuglingen ab dem 6. Monat, Kleinkindern sowie Kindern bis zu 12 Jahren eine Tageshöchst-Dosis von 2 mg Budesonid nicht überschritten werden. Die Höchst-Dosis (2 mg Budesonid pro Tag) sollte nur bei Säuglingen ab dem 6. Monat, Kleinkindern sowie Kindern bis zu 12 Jahren mit schwerem Asthma und für einen begrenzten Zeitraum in Erwägung gezogen werden.
In der Regel sollte bei Jugendlichen über 12 Jahren und Erwachsenen eine Tageshöchst-Dosis von 4 mg Budesonid nicht überschritten werden.
Budesonid sollte regelmäßig in den empfohlenen Zeitabständen eingesetzt werden.
3.2.a.2.Pseudokrupp
Bei Kleinkindern und Kindern mit Pseudokrupp beträgt die übliche Dosis 2 mg Budesonid als Suspension. Diese wird als einmalige Dosis angewendet oder in zwei 1-mg-Dosen im Abstand von 30 Minuten. Die Anwendung der Dosis kann alle 12 Stunden für maximal 36 Stunden oder bis zur klinischen Besserung wiederholt werden.
3.2.b) Pulverinhalator (0,1 mg bis 0,8 mg/Einzel-Dosis) oder Druckgasinhalation mit 0,2 mg/Sprühstoß
3.2.b.1.Asthma
Kinder ab 6 Jahren: Die übliche Dosis ist 200 bis 400 Mikrogramm (0,2-0,4 mg Budesonid) täglich, verteilt auf 2 Einzeldosen. Wenn Ihr Kind schweres Asthma hat, könnte Ihr Arzt eine Dosis bis 800 Mikrogramm täglich verordnen. Dies entspricht einer 2-mal täglichen Inhalation von 0,4 mg.
Erwachsene: Die übliche Dosis ist 400 bis 800 Mikrogramm täglich (0,4-0,8 mg Budesonid), verteilt auf 2 Einzeldosen. Die Tageshöchst-Dosis von 1,6 mg Budesonid bei Erwachsenen sollte nicht überschritten werden.
3.2.b.2.Chronisch obstruktive (verengende) Lungenerkrankung (COPD)
Sofern eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte, sollte die Dosis sich nach den Erfordernissen des einzelnen Patienten (z.B. Schweregrad der Erkrankung) richten.
Die Tageshöchst-Dosis von 1,6 mg Budesonid bei Erwachsenen sollte nicht überschritten werden. Tagesdosen oberhalb von 800 Mikrogram sollten nach Möglichkeit nicht längerfristig eingesetzt werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Budesonid-Inhalation“ angewendet haben, als Sie sollten
Es ist wichtig, dass Sie die Dosierung gemäß ärztlicher Anweisung vornehmen. Sie dürfen Ihre Dosis nicht erhöhen oder reduzieren, ohne vorher ärztlichen Rat einzuholen.
Bei einmaliger Überdosierung können Sie die Therapie wie gewohnt fortsetzen.
Sollten Sie längerfristig überdosiert haben, ist mit verstärkten Nebenwirkungen, insbesondere einer Beeinflussung der Nebennierenrindenfunktion, zu rechnen. Die Produktion körpereigener Glukokortikoide in Stresssituationen kann behindert sein. Akute Vergiftungen (Intoxikationen) mit "Budesonid-Inhalation“ sind nicht bekannt. Besprechen Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem behandelnden Arzt
3.4.Wenn Sie die Anwendung von "Budesonid-Inhalation“ vergessen haben
Setzen Sie die Behandlung wie gewohnt fort, nehmen Sie nicht die doppelte Menge.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Budesonid-Inhalation“ abgebrochen wird
Nehmen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt Kontakt auf. Er bespricht mit Ihnen, ob Sie die Behandlung sofort oder allmählich beenden können und ob Sie in Notfällen möglicherweise Glukokortikoide in Form von Tabletten einnehmen müssen.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Budesonid-Inhalation“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Infektionserkrankungen
Häufig: Pilzinfektion (Candidose) im Mund-Rachen-Raum.
4.1.b) Störungen im Bereich der Atemwege und des Brustraums
Reizungen im Rachenraum, Husten und Heiserkeit.
Selten: Stimmstörungen; es kann eine sich plötzlich verschlimmernde Atemnot (paradoxer Bronchospasmus) ausgelöst werden.
Störungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen
Bei lang andauernder Anwendung von hohen Dosen kann gelegentlich die Knochendichte und -stabilität abnehmen (Osteoporose).
4.1.c) Augenerkrankungen
Es kann eine Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom) oder eine Linsentrübung (grauer Star) entstehen (Häufigkeit nicht bekannt).
4.1.d) Störungen des Hormonhaushaltes
Die Ausschüttung körpereigener Glukokortikoide kann verringert werden, und es können weitere glukokortikoidübliche Wirkungen, wie zum Beispiel eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, auftreten. Die Produktion körpereigener Glukokortikoide in Stresssituationen kann behindert sein. In Dosen bis zu 0,8 mg Budesonid pro Tag konnte in der Langzeitanwendung bei der Mehrzahl der Patienten keine Veränderung der körpereigenen Hormonregulation gefunden werden. Bei Dosen bis zu 1,6 mg Budesonid pro Tag ist eine entsprechende Wirkung nicht auszuschließen. Anzeichen und Symptome, die auf systemische Glukokortikoideffekte hinweisen, sind selten. Sie schließen eine Funktionsminderung der Nebennieren und Wachstumsverzögerungen bei Kindern ein. Lassen Sie deshalb das Wachstum bei längerfristiger Anwendung regelmäßig vom Arzt kontrollieren.
4.1.e) Psychische Störungen
Verhaltensstörungen, Depressionen, Ruhelosigkeit, Nervosität, Hyperaktivität und Aggressivität (hauptsächlich bei Kindern) treten selten auf. Auch können Schlafstörungen und Angstzustände (Häufigkeit nicht bekannt) vorkommen.
4.1.f) Erkrankungen des Immunsystems
Sofortige oder verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz, Schwellung der Haut oder Schleimhäute (Angioödem), entzündliche Hautreaktionen (Kontaktdermatitis) oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten beobachtet worden.
Selten sind Blutergüsse.
Hinweis:
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist "Budesonid-Inhalation“ aufzubewahren?
Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
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