Patienteninformation für Myditin 3 mg Tabletten
1.Was ist Myditin 3 mg Tabletten und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Myditin 3 mg Tabletten enthält den Wirkstoff Pridinol, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Muskelrelaxanzien.
Pridinol wird üblicherweise in Salzform als Pridinolmesilat angewendet.
Myditin 3 mg Tabletten ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Pridinol zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- Tabletten enthaltend 3,02 mg Pridinol als 4 mg Pridinolmesilat.
Ihr Arzt legt fest, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Myditin 3 mg Tabletten wird angewendet bei
Erwachsenen zur Behandlung von
- krampfartigen Verspannungen der Muskeln (zentralen und peripheren Muskelspasmen),
- Lendenschmerz (Lumbalgie),
- Schiefhals (Torticollis),
- allgemeinen Muskelschmerzen.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Myditin 3 mg Tabletten beachten?
2.1.Myditin 3 mg Tabletten darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Pridinol oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden: Grüner Star (Glaukom), gutartige Wucherung des Prostatagewebes (Prostatahypertrophie), Probleme beim Entleeren der Blase (Harnverhalt, entweder als Begleiterscheinung oder als Folge einer Erkrankung), Einengungen im Bereich des Magen-Darm-Kanals, Herzrhythmusstörungen.
- in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Myditin 3 mg Tabletten ist erforderlich
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie "Pridinol_3 mg_Tablette" einnehmen.
Besondere Vorsicht ist erforderlich:
- bei schwerer Nieren- oder Leberschwäche (Insuffizienz). Der Wirkstoff könnte unter diesen Umständen in einer höheren Konzentration und/oder über einen längeren Zeitraum als sonst üblich in Ihrem Körper verfügbar sein.
- bei Kreislauflabilität, da das Risiko einer hypotonen Kreislaufreaktion erhöht sein kann.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Zur Anwendung von Myopridin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten vor.
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
2.2.c) Schwangerschaft
Das Arzneimittel darf in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Während des weiteren Schwangerschaftszeitraums darf das Arzneimittel nur nach sorgfältigem ärztlichen Ermessen, unter ärztlicher Kontrolle und nur sofern es unbedingt erforderlich ist, angewendet werden.
Es liegen keine Daten zum Einfluss von Pridinol auf die Fertilität des Menschen vor.
2.2.d) Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine Daten zum Übergang von Pridinol in die Muttermilch beim Menschen vor. Eine Anwendung während der Stillzeit sollte vermieden werden.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Eine mögliche Nebenwirkung von Myditin 3 mg Tabletten können vorübergehende Sehstörungen sein. Falls bei Ihnen Sehstörungen auftreten, dürfen Sie keine Fahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Myditin 3 mg Tabletten verstärkt die Wirkung von Arzneimitteln aus der Gruppe der Anticholinergika. Dazu gehören z.B. bestimmte Arzneimittel, die bei überaktiver Blase, bei Harninkontinenz, zur Asthmatherapie und bei Parkinson-Erkrankung angewendet werden.
2.4.Woran ist bei Einnahme von Myditin 3 mg Tabletten zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist Myditin 3 mg Tabletten einzunehmen?
Nehmen Sie Myditin 3 mg Tabletten immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise 1 Glas bzw. 200 ml Wasser).
Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten; wobei die Wirkung schneller eintritt, wenn das Arzneimittel vor den Mahlzeiten eingenommen wird. Für einige Patienten (Verdacht auf Kreislaufschwäche, angioneurotische Labilität) kann es sinnvoll sein, die Tabletten nach den Mahlzeiten einzunehmen, da das Risiko einer hypotonen Kreislaufreaktion erhöht sein kann. Besondere Vorsicht ist am ersten Behandlungstag geboten.
Über die Dauer der Einnahme entscheidet der behandelnde Arzt.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die empfohlene Dosis beträgt 3-mal täglich 1,5 bis 3 mg Pridinol (Eine halbe bis 1 Tablette mit 3 mg).
Bei nächtlichen Beinkrämpfen: 3 bis 6 mg Pridinol (1 bis 2 Tabletten) vor dem Zubettgehen.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Myditin 3 mg Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten
Benachrichtigen Sie bitte einen Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden. Möglicherweise treten Nebenwirkungen verstärkt auf.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Myditin 3 mg Tabletten vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis ein, fahren Sie mit der Einnahme so fort, wie von Ihrem Arzt verordnet oder wie in dieser Dosierungsanleitung beschrieben.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Myditin 3 mg Tabletten abgebrochen wird
Ihre ursprünglichen Beschwerden können wieder auftreten. Benachrichtigen Sie auch in diesem Fall Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Myditin 3 mg Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Bei den angegebenen Dosierungen treten Nebenwirkungen selten bis gelegentlich auf und verschwinden im Allgemeinen nach einer Reduktion der Dosierung beziehungsweise nach dem Absetzen des Arzneimittels.
Bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Arzneimittel (Anticholinergika) können die folgenden Nebenwirkungen auftreten:
Mundtrockenheit, Durst, vorübergehende Sehstörungen (Pupillenerweiterung, Akkomodationsstörungen, Lichtempfindlichkeit, leichter Anstieg des Augeninnendrucks), Rötung und Trockenheit der Haut, Veränderungen des Herzrhythmus (Bradykardie gefolgt von Tachykardie), Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), Verstopfung (Obstipation) und sehr selten Erbrechen, Schwindel und Gangunsicherheit.
Mögliche Nebenwirkungen:
4.1.a) Gelegentlich
Herzrasen (Tachykardie), Kreislaufreaktion, niedriger Blutdruck, Übelkeit, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Müdigkeit und ein Gefühl von Schwäche (Asthenie), Schwindel, Kopfschmerzen, Sprachstörung, Unruhe.
4.1.b) Selten
Akkomodations- und Sehstörung, Durchfall, Erbrechen, Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Juckreiz, Hautrötung, Schwellung oder Luftnot, Aufmerksamkeits-, Koordinations-, Geschmacksstörung, Angstgefühl, Depression.
4.1.c) Nicht bekannt
Herzrhythmusstörungen, Glaukomanfall bei Engwinkelglaukom, Wärmestau, Muskelschwäche, Tremor der Hände, Parästhesie, Halluzination, Störungen beim Wasserlassen.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Meldung von Nebenwirkungen: Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist Myditin 3 mg Tabletten aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25 °C lagern.
Arzneimittel dürfen nicht im Abwasser und sollten nicht im Hausmüll entsorgt werden, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie nicht sicher sind. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Februar 2019