Sinn oder Unsinn?

Nahrungsergänzung im Blick: Silizium

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Vollkorngetreide und Wurzelgemüse enthalten besonders viel Silizium.

Bei Silizium denken viele zuerst an Computer-Chips. Doch immer häufiger ist das Metall auch in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden, um Nägel, Haar und Knochen zu stärken – was steckt dahinter?

Zweithäufigstes Element der Erde

Silizium ist überall: Als Bestandteil von Sand oder Stein bildet es endlose Wüsten- und Berglandschaften. Doch auch in Pflanzen, Tieren und Menschen ist das Metall reichlich vorhanden. Besonders Knochen, Zähne, Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel enthalten große Mengen an Silizium. Doch ob es in diesem Geweben auch eine wichtige Funktion erfüllt oder sich nur durch Zufall dort anreichert, darüber diskutieren Wissenschaftler*innen noch immer. Vermutet wird, dass es wichtig für den Einbau von Kalzium in die Knochen und die Stabilität des Bindegewebes ist. Durch wissenschaftliche Studien ist das jedoch noch nicht bewiesen.

Wirkungen kaum erforscht

Doch sind Nahrungsergänzungsmitteln mit Silizium deshalb auch nutzlos? Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Studienlage zu dem Nahrungsergänzungsmittel unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse waren ernüchternd: Weder für die Knochengesundheit noch die Stabilität von Nägeln, Haaren oder Bindegewebe sieht die EFSA einen Vorteil durch Silizium. Offen bleibt, ob sich diese Einschätzung durch weitere Studien ändert.

Bei Nahrungsergänzungsmitteln Höchstmengen beachten

Bis dahin gilt: Durch eine ausgewogene Ernährung nehmen Menschen vermutlich mehr als genug Silizium auf. Durch Erkenntnisse aus Tierversuchen schätzen Wissenschaftler*innen den täglichen Bedarf nämlich auf circa 5-10 Milligramm pro Tag. Durchschnittlich nimmt jeder Erwachsene jedoch 20-50 Milligramm - also mehr als das Vierfache der notwendigen Menge - auf. Wer trotzdem Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchte, sollte auf die Dosierung achten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt nämlich, nicht zu viel Silizium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen. Es hat deshalb Höchstmengen für die verschiedenen Formen des Siliziums festgelegt. Welche Form im einzelnen Produkt enthalten ist, lässt sich meist unter „Inhaltsstoffe“ auf der Rückseite der Verpackung nachlesen. Die Höchstmengen sind:

  • Siliziumdioxid (auch „Kieselerde“): maximal 350 Milligramm pro Tag
  • Kieselsäure (auch „Silicagel“): 100 Milligramm pro Tag
  • Cholin-stabilisiert Orthokieselsäure: 10 Milligramm pro Tag
  • Organisches Silizium (z.B Monomethylsilantriol): 10 Milligramm pro Tag

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, utb, 2019; Verbraucherzentrale; EFSA; BFR

Autor*innen

Marie Schläfer | zuletzt geändert am um 10:29 Uhr