Akute Sportverletzungen
Meist kommt es zu Sportverletzungen, wenn Teile des Bewegungsapparats plötzlich fehlbelastet oder -beansprucht werden. Dies etwa ist der Fall bei einer Umknickverletzung, die als häufigste akute Sportverletzung gilt: Durch einen Fehltritt knickt das Sprunggelenk um; Zerrungen oder Risse der Bänder, eventuell auch Knochenbrüche sind die Folge.
Äußere Einwirkungen, z. B. Stürze oder Zusammenstöße, führen dagegen seltener zu einer akuten Sportverletzung. Typische Beispiele sind der Schlüsselbeinbruch beim Fahrradsturz oder der „Pferdekuss“, eine Oberschenkelprellung, die durch einen (gegnerischen) Tritt beim Fußball entsteht.
Ort der Verletzung Art der Verletzung Wichtigste Risikosportarten Kopf Inlineskaten, Skilaufen, Rodeln, Judo Wirbelsäule Snowboarden Schultergürtel Schulterprellung Reiten, Ballsport, Radsport, Skilaufen, Eishockey, Ringen Handball, Wasserball, Turnen, Hochspringen Oberarm Ringen, Gewichtheben, Stoßen, Werfen Hand Radsport, Skateboard, Inlineskaten Volleyball, Basketball, Eishockey, Skilaufen, Snowboard Hüfte, Oberschenkel Leisten-, Adduktorenzerrung Oberschenkelprellung („Pferdekuss“) Fußball, Reiten Knie Skifahren, Ballsport, Tennis, Badminton Unterschenkel Laufsport, Springen, Fußball Skilaufen Fuß Laufsport, Springen, Tennis Ballsport
Chronische Sportverletzungen
Chronische Sportschäden entwickeln sich als Folge von mangelhaft geheilten, akuten Verletzungen oder Überbeanspruchung des Gewebes (Sehnen, Knochen, Gelenke).
So führen Schädigungen von Gelenkstrukturen häufig zum vorzeitigen Verschleiß des betroffenen Gelenks. Ein typisches Beispiel ist die Kniegelenkarthrose nach Kreuzband- oder Meniskusverletzungen. Vorgeschädigte Sehnen, Kapseln, Bänder und Muskelfasern sind Schwachstellen, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für erneute Sportverletzungen führen. Manchmal sind die Dauerfolgen von akuten Sportverletzungen auch relativ diskret; so äußert sich z. B. eine Schädigung der Außenbänder am Sprunggelenk typischerweise in einem Unsicherheitsgefühl, insbesondere beim Gehen auf unebenem Gelände. Häufigste Ursache von chronischen Sportverletzungen sind jedoch nicht Sportunfälle, sondern anhaltende Fehl- oder Überbelastungen des Bewegungsapparats, z. B. durch falsche Technik oder übersteigertes Training. Ist die Fähigkeit des Körpers überschritten, die Fehlbelastung auszugleichen, kommt es zu wiederholten, kleinsten Verletzungen (Mikrotraumen) und zunehmenden Entzündungsreaktionen. An Sehnen und Sehnenansätzen entstehen auf diese Weise chronische, stark schmerzhafte Reizzustände, an Gelenken frühzeitige Verschleißerscheinungen. Überbeanspruchte Knochen reagieren zunächst mit – nicht spürbaren – Umbauvorgängen, die bei fortdauernder Belastung eventuell zu Brüchen führen.
Auch außerhalb des Bewegungsapparats treten gelegentlich chronische Sportverletzungen auf. Ein typisches Beispiel ist das Blumenkohlohr des Boxers, eine bleibende Entstellung der Ohrmuschel durch wiederholte Einblutungen und Knorpelverletzungen. Beim Surferohr führen Wind und Kälte zu gutartigen Knochenwucherungen im Gehörgang.
Ort der Verletzung Art der Verletzung, Beschwerden Wichtigste Risikosportarten Wirbelsäule Fußball, Turnen Trampolinspringen, Judo, Ringen, Speerwerfen, Schwimmen Schulter Ringen, Snowboarden Handball, Volleyball, Schwimmen, Tennis, Squash, Badminton Ellenbogen Sehnen[ansatz]entzündung (Tennisellenbogen, Golferellenbogen) Tennis, Squash, Golf, Wurfsport Hand Chronische Reizung der Langfingergelenke Volleyball, Basketball Hüfte (Außenseite) Walken Knie Instabilität, Kniegelenksarthrose Fußball, Skilaufen Volleyball, Basketball, Springen Laufen, Radfahren Unterschenkel Knochenhautentzündung (Vorderer Schienbeinschmerz) Joggen, Eishockey Fuß Instabilität des Sprunggelenks Fußball, Volleyball, Tennis Bruch eines Mittelfußknochens (Marschfraktur) Joggen