Weitergeleitet von Pollenallergien

Allergien

Allergie: Sich oft schon in der Kindheit entwickelnde Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten, an sich ungefährlichen Substanzen in der Umwelt oder der Nahrung. Eine Allergie verursacht durch überschießende entzündliche Abwehrreaktionen von Haut und/oder Schleimhäuten vielfältige Beschwerden. In den letzten Jahrzehnten haben Allergien in Deutschland und anderen Industriestaaten erheblich an Häufigkeit zugenommen – betroffen sind mindestens 30 %, manche Statistiken sprechen sogar von 50 % der Gesamtbevölkerung. Allergien sind meist nicht heilbar, aber mit konsequenter Behandlung gut zu managen. Oft kommt es vor, dass sich Allergien im Laufe der Zeit wieder zurückbilden, insbesondere wenn die Allergie schon in der Kindheit auftritt.

Leitbeschwerden

Wann in die Arztpraxis

In den nächsten Tagen, wenn Beschwerden auftreten, die zu einer Allergie passen, diese aber nur mäßig ausgeprägt sind.

Heute noch, wenn

  • starke Beschwerden auftreten, z. B. Schwellungen oder heftiger, kaum auszuhaltender Juckreiz
  • erstmals ein Atemnotanfall auftritt, auch wenn er sich von selbst wieder gebessert hat – hier sollte eine Ärzt*in die Ursache klären und damit das Wiederholungsrisiko und die Gefährdung einschätzen.

Sofort den Notruf wählen, wenn schwere Atemnot, Kreislaufbeschwerden oder ein Kollaps auftritt (Warnzeichen des lebensbedrohlichen allergischen Schocks).

Die Erkrankung

Krankheitsentstehung

Allergien entstehen durch ein Zusammenspiel mehrerer innerer und äußerer Faktoren, d. h. sie sind multifaktoriell bedingt:

  • Zweifellos spielt die erbliche Veranlagung eine Rolle – Kinder allergischer Eltern haben ein deutlich erhöhtes Allergierisiko im Vergleich zur Normalbevölkerung. Ungefähr 10–20 % aller Menschen haben die Veranlagung zur allergischen Sofortreaktion, einer von mehreren allergischen Reaktionsformen. Diese Menschen, auch Atopiker genannt, haben ein besonders hohes Risiko für die vier atopischen Erkrankungen Neurodermitis, allergischer Schnupfen, allergisches Asthma und allergische Augenbindehautentzündung.
  • Die erbliche Veranlagung erklärt, warum Allergien in einigen Familien häufiger auftreten als in anderen. Sie begründet jedoch nicht, warum in den 1980er Jahren Allergien in der DDR deutlich seltener waren als im damaligen Westdeutschland – für eine wesentliche Änderung der Erbanlagen war die Zeit der Trennung Deutschlands viel zu kurz. Zur erblichen Veranlagung müssen also noch andere Faktoren hinzukommen.
  • Nach der Umwelthypothese der 1980er Jahre handelte es sich bei diesen zusätzlichen Faktoren in erster Linie um Umweltschadstoffe. Zum Teil ist dies sicherlich richtig: Rauchen, insbesondere Passivrauchen, erhöht sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen das Risiko einer Allergie. Auch für Ozon und Schwefeldioxid konnte ein Zusammenhang festgestellt werden, für viele andere Schadstoffe oder z. B. die Innenraumbelastung mit Allergenen aber nicht. Hausstaub, Milbe & Co. sind definitiv nicht die Ursachen steigender Allergien! Und da in der DDR die Luft noch schmutziger war als in Westdeutschland, blieb auch die Umwelthypothese manche Erklärung schuldig. Hier kam in den 1990er Jahren die Schmuddel- oder Hygienehypothese ins Spiel: Untersuchungen hatten gezeigt, dass Kinder, die von klein auf in einer sauberen, eher keimarmen Umgebung leben, häufiger an Allergien erkranken als Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, ältere Geschwister haben oder früh in eine Kinderkrippe gehen. Forschende gehen heute davon aus, dass das kindliche Immunsystem bei seiner Entwicklung den vielfachen frühen Kontakt mit Viren und Bakterien bzw. bestimmten Bestandteilen dieser Keime (den Endotoxinen ihrer äußeren Zellhülle) braucht, um später nicht wahllos und überschießend zu reagieren. Auch eine "gesunde" bakterielle Besiedelung von Magen und Darm scheint vorbeugend zu wirken. Oder umgekehrt: der häufige Einsatz von Antibiotika ist nachteilig und fördert spätere Allergien. Das gilt auch für einen Kaiserschnitt, bei dem das Kind nicht die bakteriell besiedelte Scheide passiert. Dafür, dass Kinder vom Bauernhof seltener Allergien haben, gibt es mittlerweile eine Erklärung. Im Stallstaub wurde ein bestimmtes Zuckermolekül entdeckt, das so genannte Arabinogalaktan. In Anwesenheit dieses Zuckers entsteht ein bestimmter Botenstoff, der die Immunreaktion dämpft und so den Organismus unempfindlich macht gegenüber allergieauslösenden Stoffen. Auf die Abwehr von Krankheitserregern hat diese Dämpfung keinen Einfluss – sie funktioniert weiterhin normal.

Was bei einer Allergie passiert. Die Substanz, die die Allergie auslöst, Allergen genannt, führt zur Bildung von spezifischen Abwehrstoffen (sog. Antikörpern) oder Abwehrzellen. Dieser Prozess wird als Sensibilisierung bezeichnet. Er unterscheidet sich von "normalen" Abwehrvorgängen nur dadurch, dass gegen das an sich ungefährliche Antigen gar keine Abwehrreaktion nötig wäre.

Bei einem erneuten Kontakt trifft das Allergen dann auf die "lauernden" Antikörper oder Abwehrzellen, und es werden entzündungsfördernde und gewebeschädigende Botenstoffe freigesetzt. Meist (so z. B. beim allergischen Schnupfen) bleibt die Reaktion auf das Gewebe der Antigen-Antikörper-Reaktion beschränkt – die Beschwerden sind dann Folge dieser Gewebeschädigung. Manchmal ist jedoch der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen, etwa bei der lebensbedrohlichen Schwerstform der Allergie, dem allergischen oder anaphylaktischen Schock.

Einteilung

Allergien werden unter anderem danach unterschieden, auf welche Weise die Allergene an oder in den Körper gelangen: Kontaktallergene wie Nickel haben Berührungskontakt zu Haut oder Schleimhaut, Inhalationsallergene wie etwa Pollen werden eingeatmet, Ingestions- oder Nahrungsmittelallergene wie Ei werden gegessen, Injektionsallergene werden z. B. bei einem Insektenstich in den Körper gespritzt.

Eine andere Einteilung bezeichnet nicht die Art der Allergenaufnahme, sondern das Allergen: Die Pollenallergie ist gegen Pollen, die Medikamentenallergie gegen Arzneimittel gerichtet, egal wie sie in den Körper kommen.

Manche Menschen mit Allergie trifft es besonders hart: Sie entwickeln eine Kreuzallergie, bei der die gegen ein bestimmtes Allergen gebildeten Antikörper aufgrund äußerlicher Ähnlichkeiten auch auf ganz andere Substanzen "passen". Besonders häufig sind die pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien: So kann beispielsweise eine Person mit einer Birkenpollenallergie auch auf Äpfel oder Birnen reagieren – aber auch auf eine Litschi, obwohl er noch nie zuvor eine gegessen hat.

Allergische Reaktionsformen. Weiter unterteilt man Allergien nach der Art, wie der Körper auf das Allergen reagiert. Die häufigste allergische Reaktionsform ist die allergische Sofortreaktion (Typ-I-Reaktion, allergische Reaktion vom Soforttyp). Im Rahmen der Sensibilisierung werden bestimmte Antikörper gebildet, die Immunglobuline E (IgE). Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen veranlassen sie die Mastzellen (eine Gruppe der Abwehrzellen), Histamin freizusetzen. Dieser Botenstoff ruft innerhalb kürzester Zeit eine ausgeprägte Schleimhautschwellung und -entzündung hervor. Zu den allergischen Sofortreaktionen zählen der allergische Schnupfen, z. B. Heuschnupfen, Asthma, Bienengiftallergie, Nesselsucht und der allergische Schock.

Ebenfalls häufig sind die Allergien vom verzögerten Typ (Typ-IV-Reaktion), die durch T-Lymphozyten vermittelt werden. Bei ihnen dauert es 1–3 Tage, bis die Entzündungsreaktion einsetzt. Wichtige Vertreter sind die Kontaktallergien der Haut, etwa die Nickelallergie.

Seltener sind die beiden übrigen allergischen Reaktionsformen: Bei der Typ-II-Reaktion binden Antikörper an Antigene auf Zellen (z. B. Blutzellen), wodurch die Zelle letztlich abstirbt. Bei der Typ-III-Reaktion verbinden sich Antigen und Antikörper, dieser Immunkomplex führt dann zu den Gewebeschäden, z. B. bei bestimmten Nierenerkrankungen (Glomerulonephritiden).

Das macht der Arzt

Diagnosesicherung

Manchmal ist die Sache klar: Tritt z. B. immer und nur nach dem Verzehr von Erdbeeren eine Allergie auf, so ist eine Erdbeerallergie höchstwahrscheinlich. Oft sind die Zusammenhänge aber nicht so offensichtlich. Dann kann einBeschwerdetagebuch helfen, Zusammenhänge aufzudecken.

Außerdem stehen verschiedene Allergietests zur Verfügung. Am häufigsten angewendet werden Hauttests, z. B. der Pricktest. Dabei wird das mutmaßliche Allergen auf oder in die Haut gebracht und dann die Reaktion beobachtet. Bei Provokationstests wird das Allergen der (beschwerdefreien) Patient*in verabreicht – das Auftreten von Beschwerden spricht für eine Allergie. Allerdings sind Provokationstests nicht ungefährlich: Im schlimmsten Fall können sie einen allergischen Schock auslösen. Deshalb werden sie nur unter ärztlicher Überwachung, nicht selten sogar im Krankenhaus durchgeführt. Umgekehrt funktioniert die Eliminations- oder Suchdiät bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergie: Hier wird zunächst eine "Minimalkost" gegeben, bis alle Beschwerden verschwunden sind. Dann fügt man schrittweise einzelne Nahrungsmittel hinzu, bis Beschwerden auftreten und so der Übeltäter entlarvt ist.

Bluttests sind teuer und bringen meist nicht viel. Weder schließen normale Werte eine Allergie aus, noch sind erhöhte Werte ein Beweis für eine Allergie. Ein Bluttest kann aber dabei helfen, die Nahrungsmittel für die Eliminationsdiät auszuwählen.

Differenzialdiagnosen

Ein positiver Allergietest allein ist noch keine Allergie. Zum Beispiel zeigen albanische Kinder genauso oft positive Allergietests wie deutsche, aber weit weniger Allergien. Erst die Entzündung und Gewebeschädigung sowie die "passenden" Beschwerden machen einen positiven Allergietest bedeutend.

Manche Substanzen können die an der Allergie beteiligten Botenstoffe direkt ohne "Zwischenschaltung" einer Antigen-Antikörper-Reaktion freisetzen und somit zu den gleichen Symptomen wie bei einer Allergie führen. Ein Beispiel für eine solche Pseudoallergie sind die Beschwerden, die manche Menschen nach dem Genuss von Rotwein oder Käse haben. Sie sind auf die Ausschüttung des Botenstoffs Histamin zurückzuführen.

Auch Unverträglichkeitsreaktionen (meist von Nahrungsmitteln oder Medikamenten), die auf einem beeinträchtigten Abbau dieser Substanzen beruhen, sind keine Allergie. Ein Beispiel ist hier die Laktose-Intoleranz.

Behandlung

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Allergenkarenz. Erster und wichtigster Schritt ist das Meiden des Allergens, die Allergenkarenz. Dies kann ganz einfach sein, etwa bei einer Nahrungsmittelallergie, aber auch fast unmöglich, etwa bei einer Hausstaubmilbenallergie.

Medikamentöse Therapie. Wenn eine Allergenkarenz nicht möglich ist, werden Medikamente gegeben:

  • Am häufigsten verordnet die Ärzt*in Antihistaminika. (Pharma-Info: Antihistaminika).
  • Insbesondere bei häufigem Allergenkontakt sinnvoll sind Mastzellstabilisatoren. Sie verhindern, dass der Botenstoff Histamin ausgeschüttet wird und hemmen darüber hinaus Entzündungsreaktionen. Allerdings wirken Mastzellstabilisatoren nur, wenn sie vorbeugend und regelmäßig eingenommen werden.
  • Kortison wird wegen seiner Nebenwirkungen möglichst selten gegeben. Zwei Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Bei allergischem Asthma ist Kortison zum Inhalieren erste Wahl, auch bei einem allergischen Schock muss rasch Kortison gegeben werden, es ist hier oft lebensrettend.

Hyposensibilisierung. Aussichtsreich, insbesondere bei jungen Menschen mit einer Pollen- oder Insektengiftallergie, ist eine spezifische Immuntherapie (SIT). Sie ist auch bekannt unter dem Namen Hyposensibilisierung. Die Zufuhr kleinster Allergenmengen soll dabei zur Bildung von IgG führen. Die IgGs sollen dann bei "richtigem" Allergenkontakt das Allergen abfangen, bevor es zu Beschwerden kommt. In der Regel wird das Allergen wiederholt unter die Haut gespritzt, wobei die Behandlungsdauer zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren liegt. Da die Allergenzufuhr teils gefährliche Allergiebeschwerden provozieren kann, wird die Behandlung immer in der Arztpraxis, manchmal sogar im Krankenhaus durchgeführt. Erst 30 Minuten nach der Spritze kann die Patient*in wieder nach Hause gehen.

Bei Kindern unter fünf Jahren ist die Indikation zur SIT abzuwägen: Spontanheilungen oder Besserungen sind häufig, da sich das kindliche Immunsystem noch im Reifungsprozess befindet. Beschränken sich die Reaktionen auf die Haut, ist eine Hyposensibilisierung nicht vordringlich. Aber auch bei Atembeschwerden ist der Krankheitsverlauf zunächst über zwei Jahre zu beobachten.

Einfacher und angenehmer als die Spritzen zur Hyposensibilisierung ist die sublinguale spezifische Immuntherapie (SLIT). Dabei wird eine Allergenlösung unter die Zunge gegeben. Diese relativ neue Therapie ist nicht nur bequemer für den Patienten, sie hat sich auch als sicher und effektiv erwiesen.

Prognose

Allergien sind nicht heilbar. Oft kommt es aber im Laufe der Jahre zu einer Besserung. Das ist vor allem bei Kindern der Fall. Allergien, die schon im Säuglings- und Kleinkindalter auftreten, bilden sich oft im Schulkindalter zurück.

Auch im fortgeschrittenen Alter kommt es meist zu einer Besserung allergischer Beschwerden, weil das Immunsystem im Zuge des Alterungsprozesses wieder weniger empfindlich wird.

Typisch für Menschen mit einer Allergie ist der sogenannte Etagenwechsel. Das bedeutet, dass die Allergie auf andere Organsysteme übergehen kann. So kann sich aus einer Neurodermitis oder einem Heuschnupfen im Laufe der Zeit allergisches Asthma entwickeln.

Auch kommt es vor, dass Betroffene im Laufe der Jahre immer neue Allergien entwickeln, also beispielsweise auf immer mehr Nahrungsmittel allergisch reagieren oder bei Pollenallergien zusätzlich eine Konservierungsstoff-Allergie ausbilden.

Ihre Apotheke empfiehlt

Allergiepass.

Besonders wichtig ist ein Allergiepass für Menschen mit besonders schweren Allergien, z. B. auf Medikamente, Insektengift oder Erdnüsse. Ein Allergiepass kann lebensrettend sein, daher sollten Sie ihn immer bei sich tragen. Bei einem allergischen Schock können Rettungskräfte mithilfe des Allergiepasses den Gesundheitszustand besser und schneller einschätzen. Bei einer Medikamentenallergie dient der Allergiepass Ärzt*innen, Zahnärzt*innen und Rettungskräften als Orientierung, welche Medikamente sie nicht einsetzen dürfen. Und bei Menschen, die viele Allergien haben, sorgt er dafür, den Überblick zu behalten.

Notfallkit.

Ein Allergie-Notfallset dient als Erste-Hilfe-Ausrüstung für alle Menschen, die an einer schweren Allergie leiden und bei denen deshalb die Gefahr eines allergischen Schocks besteht. Hierzu zählen v. a. eine Insektengiftallergie und bestimmte Nahrungsmittelallergien, z. B. gegen Erdnüsse oder Meeresfrüchte. Es muss immer bei sich getragen werden, weil ein allergischer Schock schon Sekunden bis wenige Minuten nach dem Allergiekontakt auftreten kann. Das Notfallkit kann daher lebensrettend sein. Es einhält ein Antihistaminikum, ein Glukokortikoid und eine Adrenalin-Fertigspritze. Bei bestimmten Allergien gehört zusätzlich ein Inhalationspräparat dazu. Lassen Sie sich von Ihrer Ärzt*in und Apotheker*in umfassend zur Zusammensetzung und Handhabung beraten. Auch die engsten Angehörigen sollten über das Allergierisiko, die Anzeichen eines allergischen Schocks und die Handhabung des Notfallsets informiert sein, weil man im Ernstfall manchmal nicht mehr selbst handeln kann.

Maßnahmen gegen Hausstaubmilben.

Große Bedeutung hat die Wohnungshygiene bei der Hausstaubmilbenallergie:

  • Wichtigstes Milbenreservoir ist das Bett. Bevorzugen Sie Schaumstoff- oder Latexmatratzen mit speziellen "allergendichten" Überzügen, waschbare Kopfkissen und Bettdecken, ebenfalls mit speziellen Bezügen zum "Einschließen" (Encasing) der Milben. Unerlässlich ist, dass Sie das Bettzeug morgens so weit wie möglich zurückschlagen, damit die Matratze über Tag austrocknen kann.
  • Schaffen Sie möglichst wenige Staub-Lagerplätze in der Wohnung (z. B. durch den Verzicht auf Gardinen oder große Pflanzen mit vielen kleinen Blättern).
  • Sorgen Sie für niedrige Luftfeuchtigkeit in der Wohnung (unter 50 %, am besten ca. 40 %), z. B. durch regelmäßiges Stoßlüften mehrfach täglich.
  • Nutzen Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter.
  • Waschen Sie Sofa-Kissen und Stofftiere einmal monatlich in der Waschmaschine (möglichst bei 60 °C).
  • Spezielle Anti-Milben-Sprays für die Umgebung und nicht waschbare Textilien wie Polstermöbel und Teppiche können die Allergenbelastung in der Wohnung reduzieren.

Vorsorge

Eine zuverlässige Vorsorge vor Allergien ist nicht möglich, allenfalls eine Risikoverminderung, und selbst hierfür schließt sich das Zeitfenster schon um den 1. Geburtstag. Während Forschende früher auf eine allergenarme Umgebung setzten, wird derzeit der frühe Kontakt mit (ungefährlichen) Keimen für vorteilhaft gehalten – also keine Angst vor Nachbarskindern, einer Katze und ein wenig Dreck.

Laut einer Studie ist möglicherweise die vorbeugende Einnahme von Milchsäurebakterien (Probiotika) sinnvoll – in den letzten 4 Wochen vor der Geburt nimmt sie die Mutter ein, danach das Baby (bis zum Alter von etwa 6 Monaten).

Weiterführende Informationen

W:http://www.daab.de|www.daab.de – Internetseite des Deutschen Allergie- und Asthmabunds e. V. (DAAB, Mönchengladbach): Informiert über die wichtigsten Allergien, mit Adressen regionaler Gruppen.

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche und Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualsierung von Daniela Grimm | zuletzt geändert am um 16:11 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.