Optische Untersuchungen Als erste und einfachste Untersuchung dient häufig die indirekte Kehlkopfspiegelung (indirekte Laryngoskopie). Hierzu muss der Patient die Zunge herausstrecken, die dann vom Untersucher festgehalten wird. Durch das Herausstrecken der Zunge wird der Abstand zwischen der Zunge und der Rachenhinterwand vergrößert, wodurch der Kehlkopfrachen besser einsehbar ist. Dann hält der Arzt einen abgewinkelten Spiegel soweit in den Rachen, dass er gut hineinsehen kann. Bei starkem Würgereflex stellt der Arzt den Rachen mit einem Betäubungsspray (z. B. Xylocain®) ruhig.
Alternativ verwendet der Arzt ein starres oder ein flexibles Endoskop. Das starre Lupenendoskop wird wie der abgewinkelte Spiegel benutzt, das flexible Endoskop wird wie bei der Untersuchung des Nasenrachens über die Nase eingeführt und bis in den Kehlkopfrachen vorgeschoben (Kehlkopfendoskopie).
Blick mit dem Endoskop in den Kehlkopfrachen einer gesunden 32-jährigen Frau. Im linken Bild sind die Stimmlippen V-förmig geöffnet - dies entspricht der natürlichen Atemstellung. Die beiden rechten Bilder zeigen die Bewegung der Stimmlippen beim Sprechen. Bei Stoß- und Anlauten schließen sie sich für den Bruchteil einer Sekunde (rechts oben), um mit großem Druck wieder aufgestoßen zu werden (Phonationsstellung, rechts unten).
GTVG
Da starre Endoskope genauere Untersuchungen ermöglichen, ist es manchmal nötig, zur eindeutigen Beurteilung des Kehlkopfs ein starres Endoskop weit in den Hals einzuführen. Zu dieser direkten Kehlkopfspiegelung (direkte Laryngoskopie, Stützlaryngoskopie) wird der Patient in Vollnarkose auf den Rücken gelegt und sein Kopf nach hinten gestreckt, sodass sich eine fast gerade Linie vom Mund bis zum Kehlkopf bildet – in dieser Position sind auch Eingriffe am Kehlkopf möglich, ohne von außen operieren zu müssen.
Bildgebende Verfahren. Zur Sicherung der Diagnose setzt der Arzt zusätzlich bildgebende Verfahren ein. So dient ein Ultraschall z. B. zur Beurteilung der Lymphknoten, und ein CT oder Kernspin zur detaillierten Darstellung der Weichteilstrukturen (z. B. bei Tumoren oder Abszessen im Hals).
Funktionsprüfungen. Bei Verdacht auf eine gestörte Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen führt der Arzt eine Stroboskopie durch, bei der die schnellen Schwingungen der Stimmlippen – wie beim Stroboskop in der Disko – durch einen optischen Trick verlangsamt werden. Der Arzt hält ein Lupenendoskop in den Rachen und beleuchtet den Hals mit schnellen Lichtblitzen, die er über ein Mikrofon am Kehlkopf mit den Schwingungen synchronisiert. So erkennt er bereits winzige Veränderungen an den Stimmlippen.
Bei der Untersuchung des Stimmklangs werden u. a. Stimmeinsatz, Tonhaltedauer, Stimmumfang und Stimmdynamik beurteilt. Die Stimmfeldmessung dient der Bestimmung der maximalen Leistungsfähigkeit des Stimmorgans. Hierbei werden die leisesten bzw. lautesten erzeugbaren Töne in einem geräusch- und reflexionsarmen Raum aufgezeichnet.