Refertilisation

Refertilisation (Refertilisierung, Sterilitätsoperation): Chirurgischer Eingriff zur Wiederherstellung der Fruchtbarkeit nach einer Sterilisation. Die mikrochirurgische Operation ist entsprechend spezialisierten Fachärzten vorbehalten, deren Erfolgsraten übersteigen inzwischen 50 %.

Refertilisation beim Mann

Um die Fruchtbarkeit beim Mann wiederherzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Vasovasostomie und die Tubulovasostomie. Bei der Vasovasostomie versucht man, die durchtrennten Samenleiter operativ wieder zu verbinden. Gelingt dies nicht, so versucht man sie an die Nebenhoden zu nähen (Tubulovasostomie).

Beide Operationen werden vom Urologen oder Chirurgen ambulant unter Lokal- oder Vollnarkose durchgeführt. Samenanalysen werden nach sechs und zwölf Wochen und dann vierteljährlich empfohlen. Wenn nach einem Jahr keine Spermien im Ejakulat nachweisbar sind, war die Operation erfolglos. Die Erfolgschancen einer Refertilisation beim Mann liegen bei etwa 60 % und sind umso höher, je kürzer die Sterilisation zurückliegt.

Refertilisation bei der Frau

Im Falle einer vorausgegangenen Clip-Sterilisation versucht man bei der Frau die Eileiter wieder durchgängig zu machen (Rekanalisation), indem in einer Operation Verklebungen gelöst oder Verengungen beseitigt werden. Im Falle einer vorausgegangenen Thermokoagulation wird versucht, die durchtrennten Eileiterenden mikrochirurgisch wieder zu verbinden (mikrochirurgische Refertilisation). Die Erfolgschancen liegen bei 80 % nach der Clip-Sterilisation und bei ~ 45 % nach der Thermokoagulation.

Bei geglückter Refertilisation ist eine gefürchtete Komplikation jedoch die Eileiterschwangerschaft: Die befruchtete Eizelle bleibt auf ihrem Weg zur Gebärmutter im Eileiter hängen, da dieser nun durch mehrere Operationen vorgeschädigt ist.

Für den Eingriff müssen mehrere Tausend Euro einkalkuliert werden.

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Autor*innen

Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler | zuletzt geändert am um 15:29 Uhr