HLA (Humane Leukozyten Antigene)

Die HLA (HL-Antigene), auch als MHC-Moleküle bezeichnet, sind Moleküle auf der Oberfläche von Körperzellen (vergleichbar den Blutgruppenantigenen auf den roten Blutkörperchen) und unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Da sie genetisch festgelegt sind, ändern sie sich zeitlebens nicht. Die HLA spielen eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung körpereigener und fremder Strukturen und damit bei Abwehrreaktionen des Körpers. Medizinisch bedeutsam sind die HLA aus zwei Gründen:

  • In der Transplantationsmedizin. Je ähnlicher die Gewebe zwischen Spender und Empfänger sind (je mehr Übereinstimmungen sie also in den HLA zeigen) und je weniger Antikörper gegen HLA-Antigene des Spenders beim Empfänger vorhanden sind (z. B. nach früheren Transfusionen), desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Transplantation. Deshalb erfolgt vor Blutstammzell- oder Organtransplantationen eine HLA-Typisierung von Spender und Empfänger.
  • Einige HLA-Antigene treten bei bestimmten Erkrankungen gehäuft auf, z. B. HLA-B27 bei Morbus Bechterew. In diesen Fällen kann die Bestimmung der HLA eine unsichere Diagnose stützen.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 12:36 Uhr