Medizinlexikon
Gefäßerweiterung (Vasodilatation)
Vergrößerung des Lumens von Blutgefäßen und Lymphgefäßen. Der Arzt unterscheidet zwischen einer organischen, einer reflektorischen (aktiven), einer therapeutischen und einer entzündlichen Gefäßerweiterung. Bei der organischen Gefäßerweiterung verändern sich die Gefäßwände dauerhaft. Bei Gefäßektasien ist diese Veränderung schon angeboren. Beim Hämangiom entstehen sie nachträglich, wenn ein bösartiger oder gutartiger Tumor die Blutgefäße befällt. Dehnen sich die Muskeln der Blutgefäße, ergibt sich daraus eine reflektorische oder aktive Gefäßerweiterung. Sie ermöglicht es dem Körper, den Blutfluss zu den Organen zu steuern und den Blutdruck zu verändern. Eine therapeutische Gefäßerweiterung ruft der Arzt mit Hilfe von Ballonkathetern oder gefäßerweiternden Medikamenten hervor. Auf diese Weise behandelt er Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck. Die entzündliche Gefäßerweiterung ist das typische Erkennungszeichen einer Entzündung. Sie bildet sich unter anderem bei Sonnenbrand, Erythemen und Bakterienbefall.