Medizinlexikon
Immunantwort (Immunreaktion)
Reaktion des Immunsystems auf Krankheitserreger und andere körperfremde Stoffe. Damit es zur Immunabwehr kommt, müssen die Zellen des Immunsystems eine verdächtige Struktur an der Oberfläche des Eindringlings, das so genannte Antigen, erkennen. Wenn sie fälschlicherweise gegen einen harmlosen Fremdkörper wie etwa Blütenpollen vorgehen, entsteht eine Allergie. Greifen sie körpereigene Strukturen an, liegt eine Autoimmunerkrankung vor.
Bei der Primärreaktion ist Antigen, auf das die Immunantwort erfolgt, unbekannt und wird zunächst von Fresszellen und natürliche Killerzellen bekämpft. Da diese Zellen wahllos alle körperfremden Strukturen zerstören, gehören sie zur unspezifischen Immunabwehr. Entsprechend spricht man von der unspezifischen Immunantwort. Präsentiert die Fresszelle das Antigen des Krankheitserregers weißen Blutkörperchen, vermehren sich diese und produzieren passende Antikörper. Damit beginnt mit etwas Verzögerung die spezifische Immunantwort. Ist der Eindringling dem Immunsystem hingegen schon bekannt, beginnt die spezifische Immunantwort früher (Sekundärreaktion). Das führt dazu, dass die Immunantwort bei einer zweiten Infektion mit dem gleichen Erreger oder nach einer Impfung immer stärker und effektiver ausfällt, als bei der Erstinfektion.