Medizinlexikon
Kalkablagerung (Kalzinose, "Verkalkung")
Einlagerung des Spurenelemtes Kalzium in Körperstrukturen und -flüssigkeiten. Im Knochen ist die Kalkablagerung erwünscht, da Kalzium die weiche Knochengrundsubstanz härtet und stabilisiert. Lagert sich nicht genug Kalzium im Knochen ab, äußert sich dies als Rachitis oder Osteoporose. In anderen Fällen ist die Kalkablagerung ein krankhafter Prozess, etwa bei der Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Hierbei setzt sich unter anderem Kalzium an den Wänden von Arterien ab und behindert so den Sauerstofftransport vom Herzen zu den Organen. Dem Patienten drohen dadurch Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Auch in Nierensteinen und Gallensteinen finden sich Kalziumanteile. Trinken Patienten zu viel Milch oder konsumieren übermäßig viel Kalziumtabletten und Magensäure bindende Medikamente (Antazida), entwickeln sie ein Milch-Alkali-Syndrom. Dabei steigt ihr Kalziumspiegel so stark an, dass sich Kalzium in Unterhaut, Niere, Lunge und Gelenken einlagert. Auf dem Röntgenbild sichtbare Kalkablagerungen in der Lunge oder der weiblichen Brust deuten auf Tuberkulose bzw. Brustkrebs hin. Werden Muskeln oder Sehnen ständig durch Druck oder Zug geschädigt, sodass es immer wieder zu Mikrorissen kommt, entsteht eine chronische Entzündungsreaktion, die durch Einlagerung von Kalzium verkalkt (Myositis ossificans). Ein Beispiel sind die Reiterknochen in den Adduktoren des Oberschenkels von Reitern.