Medizinlexikon

Kohlendioxidvergiftung (Kohlenstoffdioxidvergiftung)

Lebensbedrohlicher Zustand nach dem Einatmen großer Mengen Kohlendioxids. Kohlendioxid ist ein farbloses Gas und macht für gewöhnlich 0,03% der Einatemluft aus. Es fällt bei Verbrennungs- und Vergärungsprozessen an und wird als Abfallprodukt des Zellstoffwechsels von Mensch und Tier ausgeatmet. In ungelüfteten Räumen, Silos, Weinkellern und brennenden Häusern steigt die Kohlendioxidkonzentration häufig auf über 6% an. Dies führt zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Bringt sich der Verunglückte auf diese ersten Warnzeichen hin nicht in Sicherheit, drohen ihm Vergiftungserscheinungen wie Herzklopfen, Atemnot, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit bis hin zum Atemstillstand. Eine Kohlendioxidkonzentration über 12 % ist sofort tödlich. Weil Kohlenstoffdioxid schwerer ist als Luft, sinkt es zu Boden und gefährdet dadurch besonders Haustiere und Kinder. Patienten mit Kohlendioxidvergiftung lässt der Notarzt Sauerstoff einatmen. In schweren Fällen ergreift er die entsprechenden Maßnahmen für eine künstliche Beatmung.