Medizinlexikon

Kombinationspräparate

Arzneimittel, die gleichzeitig mehrere Wirkstoffe enthalten. Die zusätzlichen Wirkstoffe greifen entweder auf andere Weise in den Krankheitsprozess ein oder beseitigen die Nebenwirkungen des Hauptwirkstoffs. So bekämpft bei Kombinationspräparaten gegen allergisches Asthma ein Wirkstoff den allergischen Prozess und ein anderer erweitert die Bronchien. In Mitteln gegen Reiseübelkeit beheben Koffeinzusätze die Müdigkeit. Besonders bewährt haben sich Kombinationspräparate bei AIDS-Kranken und anderen Patienten, die viele Medikamente in kurzen Zeitabständen einnehmen müssen. Bekommen sie Kombinationspräparate, müssen sie weniger Tabletten schlucken und sind daher eher motiviert, die Therapie fortzusetzen. Trotz aller Vorteile sind Kombinationspräparate auch kritisch zu sehen. Manche Kombinationspräparate kommen nur deshalb auf den Markt, weil sich der Arzneimittelhersteller mit wenig Aufwand ein neues Patent sichern möchte. Besonders fraglich sind Kombinationspräparate gegen Grippe und leichte Schmerzen. In den Grippemitteln wirken die einzelnen Wirkstoffe oft unterschiedlich lange oder sind falsch dosiert und Schmerzmittel mit Koffeinzusätzen haben vermutlich ein höheres Abhängigkeitspotenzial.