Medizinlexikon

Kontrastmittelzwischenfall (Kontrastmittelreaktion)

Unerwünschte Wirkungen von Röntgenkontrastmitteln. Ungefähr jeder 20. Patient reagiert auf Röntgenkontrastmittel. Besonders betroffen sind Patienten mit Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen sowie Allergiker. Bei Nierenkranken verschlechtern die Röntgenkontrastmittel die ohnehin schon eingeschränkte Nierenfunktion bis hin zum akuten Nierenversagen. Dabei entgleisen der Säure-Basen-Haushalt sowie der Wasser-Elektrolyt Haushalt und harnpflichtige Substanzen vergiften den Körper. Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion verursachen jodhaltige Röntgenkontrastmittel häufig eine lebensgefährliche thyreotoxische Krise mit Muskelschwäche, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, und epileptischen Anfällen. Gegen Röntgenkontrastmittel allergische Patienten reagieren mit Schmerzen, Hitzegefühl, Husten- und Brechreiz. Ist die Allergie stark ausgeprägt, rötet sich der ganze Körper, die Haut beginnt zu jucken, Gesicht und Kehlkopf schwellen an, der Patient leidet unter Atemnot und sein Kreislauf bricht zusammen. Die oft ohne Vorwarnung auftretenden Beschwerden behandelt der Arzt mit antiallergischen und kreislaufunterstützenden Mitteln. Im äußerten Notfall leitet er eine künstliche Beatmung ein und spritzt dem Patienten Kortison und Adrenalin. Ist der Patient als Allergiker bekannt, verabreicht ihm der Arzt bereits im Vorfeld antiallergische Mittel oder weicht auf ionenfreie Röntgenkontrastmittel aus.