Medizinlexikon

Kortikoide (Kortikosteroide)

In der Nebennierenrinde gebildetete Hormone. Hierzu zählen die Mineralkortikoide, die Glukokortikoide und die Androgene und Östrogene. Mineralkortikoide wie Aldosteron halten Wasser im Körper zurück und regulieren so den Salz und Wasserhaushalt. Glukokortikoide, wie Kortisol beteiligen sich an Stressreaktionen, hemmen das Immunsystem, lindern Entzündungen, setzen Zucker und Kalzium ins Blut frei und bauen Eiweiße auf. Androgene bilden die männlichen Geschlechtsmerkmale aus und ermöglichen die Fortpflanzung. Ein Regelkreislauf stimmt das Angebot an Kortikoiden auf den jeweiligen Bedarf ab. Der Hypothalamus produziert als oberste Kommandozentrale des Hormonsystems das Corticotropin Releasing-Hormon (CRH). Dieses setzen daraufhin in der Hypophyse das adrenokortikotrope Hormon (ACTH) frei. Dieses regt wiederum die Nebennierenrinde dazu an, Kortikoide auszuschütten. Befinden sich zu viele Kortikoide im Blut, bildet der Körper weniger Releasing- und Steuerhormone und drosselt damit indirekt die Kortikoidproduktion. Im umgekehrten Fall überschwemmen Hypophyse und Hypothalamus den Organismus mit CRH und ACTH, damit die Kortikoidfreisetzung ansteigt.