Medizinlexikon
Nasentamponade
Länglicher Körper aus gepresster Watte, der in die Nase geschoben wird, um starkes Nasenbluten zu stillen. Eine vordere Nasentamponade besteht aus mehreren mit Salben bestrichenen Gazefäden, die der Arzt nacheinander in die Nasenhöhle des Patienten schiebt. Nach 2-3 Tagen nimmt der Patient die Tamponade heraus, da sonst seine Nasenschleimhaut leidet. In den nächsten Stunden sollte er auf Sport, Zigaretten und Alkohol verzichten, damit die Nase nicht wieder zu bluten beginnt. Die hintere Nasentamponade (Bellocq-Tamponade) fängt Blut aus dem hinteren Nasenbereich und dem Nasenrachenraum auf. Der Arzt versetzt den Patienten in Narkose und führt die beiden Enden eines Gummischlauchs durch Mundhöhle und Rachen von hinten in die Nase ein. Ein an den Schlauch gebundener Tampon verschließt schließlich die hintere Nasenöffnung. An den Enden des Gummischlauchs, die vorne aus der Nase schauen, befestigt er zusätzlich eine vordere Nasentamponade. Damit keine Krankheitserreger über den Schlauch in die Nasennebenhöhlen einwandern, erhält der Patient zudem ein Antibiotikum.