Medizinlexikon

Seidelbast (Daphne mezereum)

Niedriger Zierstrauch, der in allen Pflanzenteilen das hochgiftige Daphnin enthält. Im Frühjahr verströmen die violetten Blüten ihren charakteristischen Duft über weite Strecken. Aus ihnen entwickeln sich rote Beeren von scharfem Geschmack. Nach dem Verzehr stellen sich Kopf- und Bauchschmerzen ein, die in Orientierungslosigkeit und Bewegungsunruhe übergehen. Es kommt zu Bauchkrämpfen, blutigen Durchfällen und schweren Dünndarmentzündungen. Nach Kontakt mit Haut und Schleimhäuten entwickeln sich heftig juckende Bläschen, Pusteln und Schwellungen. Entsprechend ihrem Grundsatz Gleiches mit Gleichem zu heilen, verwenden die Homöopathen Zubereitungen aus Seidelbast zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Milchschorf, Ekzemen und Gürtelrose.