Medizinlexikon

Speicheldrüsentumor (Sialom)

Sammelbegriff für gutartige und bösartige Geschwulste der Speicheldrüsen. Am häufigsten ist die Ohrspeicheldrüse betroffen. Das pleomorphe Adenom etwa ist ein gutartiger Tumor, der zugleich mehrere Schichten der Ohrspeicheldrüse befällt. Es entartet kaum und wächst nur langsam, sodass es erst in einem späten Stadium als einseitige Schwellung erkannt wird. Der Chirurg entfernt den Tumor, zuweilen auch die gesamte Ohrspeicheldrüse (Parotidektomie). Bösartige Speicheldrüsentumoren befallen hauptsächlich Muskel-, Binde-, Stütz- und Nervengewebe (Sarkome) und nur in seltenen Fällen Lymphknoten (Lymphome). Es bilden sich schmerzhafte Gewebewucherungen, die nur schwer gegen den Untergrund verschiebbar sind. Als Komplikation stellt sich bisweilen eine Fazialislähmung oder ein Übergriff des Tumors auf den Gehörgang ein. In der Folge müssen alle befallenen Strukturen einschließlich des Gesichtsnervs, des Gehörgangs und der benachbarten Lymphknoten entfernt werden. An die operative Behandlung schließt sich häufig eine Strahlentherapie an.