Medizinlexikon
Stammzelltherapie
Viele Forscher sehen in der Anwendung von Stammzellen für medizinische Belange ein großes Potenzial. Eine häufige Form der Stammzelltherapie ist die periphere Blutstammzelltransplantation. Im Knochenmark befinden sich Vorläuferzellen für Blutzellen, die für Leukämiekranke und Patienten unter chemotherapeutischer Behandlung von großer Bedeutung sind. Darüber hinaus sollen in Zukunft Stammzellen zerstörtes Gewebe in Gehirn, Herz, Leber, Bauchspeicheldrüse und Rückenmark ersetzen können. Damit stünden neue, effektive Heilungsmethoden für Schlaganfall, Herzinfarkt, Leberzirrhose, Diabetes und Querschnittlähmung zur Verfügung. Auch die pharmazeutische Forschung könnte Stammzellen für ihre Zwecke verwenden. Indem Stammzellen der Wirkung von Medikamenten ausgesetzt werden, kann die Wirkung von Medikamenten auf Körpergewebe nachvollzogen werden, ohne dass dazu Tierversuche erforderlich wären. Die ethische Kontroverse bleibt jedoch bestehen. Immerhin stellt die befruchtete Eizelle, aus der embryonale Stammzellen gewonnen werden, die Keimzelle menschlichen Lebens dar. In ihr ist bereits ein vollkommener kleiner Mensch angelegt, den es in dieser Form nur einmal geben wird. Menschenrechtler argumentieren, dass es sich hierbei um ein schützenwertes Individuum handelt, dem die gleichen Rechte eingeräumt werden müssen wie jedem anderen Menschen auch.