Medizinlexikon
Stimulationstest
Verfahren zur Ursachensuche bei Hormonmangel. Beim Stimulationstest wird überprüft, auf welcher Etage des Regelkreises die Hormonbildung gestört ist. Drei Stellen kommen in Frage: erstens die Hormondrüse selbst, zweitens die Hypophyse, welche die Hormondrüse über Steuerhormone lenkt, und drittens der Hypothalamus, der wiederum über Releasinghormone auf die Hypophyse Einfluss nimmt. Im ersten Schritt gibt der Arzt dem Patienten Releasinghormone. Lassen sich die fehlenden Hormone anschließend im Blut nachweisen, lag eine Störung des Hypothalamus vor. Später gibt er dem Betroffenen Steuerhormone der Hypophyse. Setzt die Hormonproduktion nun wieder ein, war die Hypophyse Schuld am Hormonmangel. Schließlich verabreicht der Arzt dem Patienten das fehlende Hormon selbst. Wenn daraufhin die Konzentration von Steuer- und Releasinghormonen im Blut abnimmt, lag die Ursache an der Hormondrüse selbst. Für diese Effekte ist das Prinzip der negativen Rückkopplung verantwortlich. Wenn eine Stufe der Hormonbildung zu stark arbeitet, reduzieren die beiden übrigen Instanzen in der Regelkette ihre Produktion.