Medizinlexikon
Thyreoiditis, akute eitrige
Durch Bakterien verursachte Entzündung der Schilddrüse. Die Bakterien stammen aus Hals-, Nasen-, Ohrenbereich, wo sie bereits eine erste Entzündung hervorgerufen haben, ehe sie über die Blut- oder Lymphbahn in die Schilddrüse geschwemmt wurden. Äußerlich ist die Entzündung am Erröten der Haut über dem betroffenen Schilddrüsengebiet festzustellen. Der Betroffene leidet unter starken, bis in Kiefer und Ohren ausstrahlende Schmerzen. Er klagt über Fieber, Schweißausbrüche, Herzrasen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im Labor lässt sich die Entzündung anhand von Entzündungszeichen wie der Vermehrung weißer Blutkörperchen (Leukozyten) und der Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit erkennen. Um festzustellen, welcher Krankheiterreger vorliegt, entnimmt der Arzt mit Hilfe der Schilddrüsen-Feinnadelbiopsie eine Gewebeprobe aus dem entzündeten Schilddrüsenareal. Anschließend kann er dem Patienten ein Antibiotikum verschreiben, das speziell auf diesen Erreger abgestimmt ist. In schwereren Fällen, muss er zusätzlich Flüssigkeitsansammlungen im entzündeten Gewebe ableiten oder einen Teil der Schilddrüse operativ entfernen. Werden diese Maßnahmen früh genug ergriffen, heilt die akute eitrige Thyreoditis vollständig aus.