Medizinlexikon

Uringewicht, spezifisches

Spezifisches Masse des Harns geteilt durch die Volumeneinheit. Das spezifische Uringewicht sollte zwischen 1010 und 1025 mg/ml liegen. Es ist von den im Urin gelösten Stoffen und von der ausgeschiedenen Wassermenge abhängig.

  • Ein hohes spezifisches Uringewicht (Hypersthenurie) deutet auf einen hohen Gehalt an gelösten Stoffen wie Eiweiße, Zucker und Medikamente hin, während der Wassergehalt niedrig ist. Ursachen für ein hohes spezifisches Uringewicht sind eine geringere Flüssigkeitsaufnahme oder eine erhöhte Flüssigkeitsabgabe über Erbrechen, Durchfall oder Schwitzen.
  • Ein niedriges spezifisches Uringewicht (Hyposthenurie) entsteht wenn der Patient viel getrunken hat oder seine Nieren nicht mehr in der Lage sind, den Harn ausreichend zu konzentrieren, wie bei einem Nierenversagen.
  • Unterliegt das spezifische Uringewicht hingegen größeren Schwankungen und verweilt bei 1010 mg/ml, spricht der Arzt von einer Harnstarre (Isosthenurie). Der Urin ist dabei so stark verdünnt, dass Harnsäure, Harnstoff und Mineralsalze nicht mehr ins Gewicht fallen. Eine Isosthenurie entsteht, wenn die Niere dem Urin kein Wasser entziehen kann. Sie weist daher auf eine Niereninsuffizienz hin.