Medizinlexikon
Ventilationsstörung
Unzureichende oder übermäßige Belüftung der Lungenbläschen. Bei der restriktiven Ventilationsstörung ist die Dehnbarkeit der Lunge beeinträchtigt. Dies geschieht beispielsweise, wenn die Atemmuskulatur geschwächt ist, die Brustwand in Folge von Wirbelsäulendeformationen versteift ist, sich die Bindegewebsstrukturen in der Lunge entzünden (Kollagenosen) oder sich zusätzliches Bindegewebe in Brustfell (Pleuraschwarte) und Lunge (Lungenfibrose) einlagert. Auch durch Lungenerkrankungen wie die Tuberkulose verliert die Lunge an Flexibilität. Patienten mit einer obstruktiven Ventilationsstörung leiden an Asthma, COPD oder einem Lungenemphysem. Diesen Erkrankungen ist gemeinsam, dass sie den Strömungswiderstand in den Atemwegen erhöhen und dadurch das Ausatmen erschweren. Neben der obstruktiven und restriktiven Ventilationsstörung existieren auch Mischformen. Ist die Erkrankung weit vorangeschritten, kann die sauerstoffreiche Einatemluft nicht mehr gegen kohlendioxidreiche Ausatemluft ausgetauscht werden. Die Folge ist Atemnot.