Medizinlexikon
Vulvitis
Entzündung der Vulva. Eine Vulvitis wird durch Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und Trichomonaden ausgelöst. Deren Ansiedlung im Genitalbereich wird durch verschiedene Ausgangsbedingungen begünstigt. Dazu gehören kleinere Verletzungen und Hautreizungen, die bei der Anwendung von Seifen und Deos oder ungewöhnlichen Sexualpraktiken entstehen. Auch zu enge Wäsche und mangelnde Hygiene tragen zum Parasitenbefall bei. Besonders betroffen sind Patientinnen mit Diabetes mellitus, Allergien und Östrogenmangel. Zu den Risikopatientinnen gehören Schwangere und Frauen, die Hormonpräparate zur Verhütung oder gegen Wechseljahresbeschwerden einnehmen. Außerdem können Entzündungen der Scheide oder der Gebärmutter auf die Vulva übergreifen. In manchen Fällen ist die Vulvitis auch Vorbote einer Syphilis. Bei allen Formen der Vulvitis rötet sich der betroffene Hautbereich und schwillt an. Gleichzeitig leiden die Betroffenen unter starkem Juckreiz, brennenden Schmerzen sowie Beschwerden beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr. Liegt ein Befall mit Herpes genitalis zugrunde, bilden sich zusätzlich kleine Bläschen. Sind hingegen humane Papillom-Viren Urherber der Entzündung, treten gleichzeitig Feigwarzen auf. Ein weißer Belag ist Zeichen einer Pilzerkrankung. Je nach Krankheitserreger verschreibt der Arzt Antibiotika, Virustatika, Parasiten- oder Pilzmittel. Um den Juckreiz zu stillen, empfehlen sich juckreizlindernde Cremes, Kamillensitzbäder und kalte Kompressen.